Der Eibsee ist einer der schönsten Seen in Deutschland. Nicht nur seine traumhafte Lage am Fuße der emporragenden Zugspitze, sondern auch das leuchtend türkisfarbene Wasser verleihen ihm seinen unverwechselbaren Charakter. Nicht umsonst erfreut sich der Eibsee großer Beliebtheit. Dies gilt nicht nur für die lokale Bevölkerung rund um die Gemeinde Garmisch Partenkirchen, sondern auch international. Längst ist der See kein Geheimtipp mehr, sondern ein international bekanntes Fotomotiv, das zu einer Reise nach Deutschland einfach dazugehört. Besonders in den Sommermonaten, wenn die Temperaturen ihren Zenit erreichen, sind auch die Besucherzahlen auf dem Höchststand. Doch kaum hat sich der Sommer verabschiedet, verändert sich auch die Landschaft rund um den See. Der Besuch am Eibsee im Winter ist mit den anderen Jahreszeiten nicht zu vergleichen. Der dichte Nebel in Zusammenspiel mit dem vom Wind getragenen Pulverschnee ist ein einzigartiges Erlebnis.
Wissenswertes zur Rundwanderung
Trotz der enormen Popularität sind einige Daten über den Eibsee nicht sehr bekannt. Hier sind die wichtigsten Eckdaten, die man über die Rundwanderung im Winter wissen sollte.
Dauer
2 STUNDEN
Länge
7,5 KILOMETER
Schwierigkeitsgrad
LEICHT
Anfahrt zum Eibsee im Winter
Der Eibsee liegt unweit von Garmisch Partenkirchen und gehört offiziell zur Gemeinde Grainau. Die Anfahrt nach Garmisch ist recht unkompliziert, völlig unabhängig davon, aus welcher Richtung man kommt. Es gibt auch ein gut ausgebautes Schienennetz, so dass man Garmisch auch mit der Bahn erreichen kann. Von dort aus nimmt man die Zugspitzbahn, die sehr zu empfehlen ist, da man so eine ganze Menge von der schönen Landschaft mitnehmen kann. Die Fahrt mit der Zahnradbahn dauert ca. 30 Minuten von Garmisch Partenkirchen bis zum Eibsee. Eine weitere Möglichkeit ist der Bus, der ebenfalls von der Stadt zum Eibsee fährt. In der Hochsaison gibt es sogar den Eibsee-Express, der die Besucher in knapp 20 Minuten zum Eibsee bringt. Ansonsten sind es mit dem Auto nur 15 Minuten von Garmisch Partenkirchen zum See mit zahlreichen Parkmöglichkeiten.
Parkplatzmöglichkeiten am Eibsee im Winter
Nicht weit vom Seeufer entfernt befindet sich ein recht großer Parkplatz für Besucher des Eibsees. Das Parken ist kostenpflichtig und hat verschiedene Preiskategorien, die recht interessant sind, wenn man einen Besuch plant. Lässt man das Auto nicht länger als 4 Stunden geparkt, kostet der Aufenthalt 7 Euro. Kommt man jedoch sehr früh an und fährt auch sehr früh wieder weg, zahlt man nur 2 Euro. Dieser Preis bezieht sich auf einen Aufenthalt zwischen 5:00 und 9:00 Uhr morgens. Fühlt man sich vom Eibsee in die Bann gezogen und möchte den Aufenthalt spontan verlängern, zahlt man für jede weitere Stunde 1 Euro Aufschlag auf die bereits genannten Beträge.
Für Dauerparker und Camper gibt es eine wichtige Information, die nicht vernachlässigt werden sollte. Anderenfalls kann es unter Umständen zu ungewollten Kosten kommen. Das Parken für Campingfahrzeuge ist generell nicht erlaubt. Daher ist die Einfahrt auch auf Fahrzeuge mit einer maximalen Höhe von 2,1 Metern beschränkt. Darüber hinaus gibt es eine nächtliche Sperrung für alle Fahrzeuge. Diese beginnt um 22 Uhr und dauert bis 5 Uhr morgens. Wer sein Fahrzeug dort abstellt, muss mit hohen Kosten rechnen. Bei Verstößen wird ein Aufschlag von 50 Euro erhoben. Daher sollte man diese Einschränkung nicht missachten. Dies ist für alle Campingfans, aber auch für Astrofotografen relevant.
Die Bezahlung der Stellplätze ist mittels Kartenzahlung möglich, so dass man nicht unbedingt mit Bargeld planen muss. Sämtliche Preise beziehen sich auf den Stand zum Zeitpunkt des Entstehens, daher ist es sehr empfehlenswert, die aktuelle Seite zu besuchen und sich über die aktuellen Preise zu informieren.
Welches Gastronomische angebot gibt es am Eibsee im Winter?
Am Elbsee gibt es zahlreiche Unterhaltungs- aber auch gastronomische Angebote. Es ist zu beachten, dass das Angebot in den Wintermonaten deutlich geringer ist. Der Biergarten, der in den Sommermonaten meist ein breites Angebot hat, ist im Winter nicht in Betrieb. Die einzige Möglichkeit ist das Hotel, das sich ganz am Anfang der Wanderung befindet. Grundsätzlich sollte man sich im besten Fall selbst mit Essen und Trinken versorgen, da es bei der Rundwanderung im Winter keine Möglichkeiten gibt, unterwegs Essen und Trinken zu kaufen.
Derzeit (2021) sind zusätzliche Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus aktiv. Daher sind alle gastronomischen Einrichtungen bis auf Weiteres geschlossen. Bei einem Besuch gilt es, akribisch vorauszuplanen und alles Notwendige vorzubereiten und mit auf die Wanderung zu nehmen.
Wie stark ist der Eibsee im Winter besucht?
Aufgrund des hohen Bekanntheitsgrades ist der Eibsee auch im Winter sehr gut besucht. Obwohl die Besucherzahlen deutlich geringer sind, ist nicht zu erwarten, dass man ganz alleine vor Ort ist. Gerade an schönen Tagen kommen immer wieder sehr viele Besucher. Als Tipp gilt es, sich früh auf den Weg zu machen. Einerseits sind vor 8 Uhr morgens kaum Leute da, so dass man den See in seiner ganzen Pracht genießen kann. Andererseits hat man zu dieser Zeit fantastische Lichtverhältnisse, was nicht nur für Fotografen ein Segen ist. Möchte man ungestört wandern oder fotografieren, muss man ab 10 Uhr mit einem stetigen Anstieg an Besuchern rechnen. Diese sammeln sich meist auf der Eisfläche, die sich im Winter am Eibsee bildet.
Worauf sollte man besonders achten?
Eine Wanderung um den Eibsee ist im Winter wesentlich anspruchsvoller als im Sommer. Während man im Sommer problemlos um den See wandern kann, kann es im Winter zu starkem Schneefall oder Regen kommen. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, sich auf die erste Eibsee-Rundwanderung im Winter gut vorzubereiten und nicht davon auszugehen, dass die gleichen Bedingungen wie sonst herrschen.
Richtige Kleidung
Die Temperaturen können im Winter in der Zugspitzregion weit unter den Nullpunkt fallen. Dies sollte nicht unterschätzt werden, denn die niedrigen Temperaturen in Verbindung mit sehr starkem Wind können die Wanderung recht anspruchsvoll machen. Besonders für Fotografen, die oft nicht in Bewegung sind und mit der abgekühlten Ausrüstung umgehen müssen, können die Temperaturen die Arbeit erschweren. Außerdem gibt es keine Möglichkeiten, sich unterwegs in einer Hütte aufzuwärmen.
Warme Kleidung ist daher nicht nur empfehlenswert, sondern Pflicht. Besonders eine warme Kopfbedeckung und Handschuhe* sind sehr wichtig, da diese Körperteile sehr schnell unterkühlen. Mit einer warmen und winddichten Jacke lassen sich die niedrigen Temperaturen viel besser ertragen.
Temperatur nicht unterschätzen
Wie bereits erwähnt, sollten die Temperaturen nicht unterschätzt werden. Zwar sind die Wintermonate im gesamten Bundesgebiet deutlich kälter als üblich, aber Werte um -20 Grad sind im Alpenraum keine Seltenheit. Vor allem bei Wind, Schnee oder Niederschlag kann das eine echte Herausforderung sein. Deshalb lohnt es sich, im Vorfeld einen genauen Blick auf das Wetter zu werfen, um sicher zu gehen, was einen erwartet. Ein wichtiger Faktor ist außerdem der Nebel. Dieser kann die Rundwanderung und die notwendige Sicht erheblich erschweren.
Rutschgefahr
Obwohl es einen kompletten Rundweg um den Eibsee gibt, wird dieser im Winter nicht immer geräumt und es kann sich oft Eis auf dem Weg bilden. Da der Weg nicht komplett gerade ist, sondern oft kleine Auf- und Abwärtsstrecken zu finden sind, kann die Glätte durchaus ein Thema sein. Insgesamt sind auf der Rundwanderung und am Eibsee keine großen Höhenunterschiede zu überwinden, aber auch kleinere Steigungen können bei glattem Boden zur Hürde werden. Trittsicherheit und festes Schuhwerk sind auf jeden Fall zu empfehlen.
Friert der Eibsee im Winter zu?
Der Eibsee ist zwar recht groß, aber die niedrigen Temperaturen in 1000 Metern Höhe reichen aus, um den gesamten See zufrieren zu lassen. Nicht selten ist die Eisdecke so groß, dass man auf der Eisfläche laufen könnte. Wenn der Winter seinen Höhepunkt erreicht, ist es nicht ungewöhnlich, dass man Menschen über den See laufen sieht.
Darf der Eibsee im Winter betreten werden?
Der See ist im Winter aufgrund der gefrorenen Oberfläche eine sehr beliebte Attraktion. Dadurch sind die zahlreichen kleinen Inseln zu Fuß erreichbar. Außerdem kann der See von einer Seite zur anderen überquert werden. Das Betreten des Sees wird geduldet, geschieht aber auf eigene Gefahr. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass das Risiko, in den See zu fallen, sehr hoch ist, besonders wenn man alleine ist und sich nicht viele Besucher am See aufhalten. Falls doch etwas passiert, kann ein solcher Unfall bei den drastischen Temperaturen sehr gefährlich sein.
Was interessant sein kann, ist ein Spaziergang entlang des Seeufers. Auf diese Weise läuft man nicht Gefahr, in der Mitte des Sees zu stürzen. Außerdem erreicht man so viele beliebte Stellen, die man sonst nur durch das Unterholz erreichen würde. Zudem lassen sich so viele neue Perspektiven finden, was besonders für Fotobegeisterte sehr zu empfehlen ist.
Tipps für Fotografen am Eibsee im Winter?
Besonders Fotografen haben den Eibsee im Winter auf ihrer Zettel. Zum einen entgeht man den sonstigen Touristenmassen und zum anderen kann der beliebte Ort aus einer völlig neuen Perspektive fotografiert werden, wodurch ganz neue Bilder entstehen können. Die folgenden 3 Tipps können gerade für Fotografen sehr hilfreich sein.
Die perfekte Zeit
Wie immer ist die Zeit ein sehr wichtiger Faktor in der Fotografie. Am Eibsee kann das aber sogar noch mehr gelten als sonst. Obwohl das Motiv auch bei schlechtem Wetter ein Blickfang ist, kann es im Winter etwas trist sein, wenn das Wetter nicht mitspielt oder man zur falschen Zeit kommt. Es ist sehr empfehlenswert, früh aufzustehen und den Sonnenaufgang mitzunehmen. Denn gerade im Winter können die Lichtstrahlen, die sich über den gesamten See erstrecken, sehr stimmungsvoll sein. Verstärkt wird dies durch den häufigen Nebel im Winter. Wenn die ersten Sonnenstrahlen durch den dichten Nebel scheinen, ist der Eibsee im Winter am schönsten.
Außerdem hat man genügend Zeit, um zu den gewünschten Stellen zu laufen. Diese befinden sich meist nicht direkt am Parkplatz, sondern müssen zu Fuß erreicht werden.
Man schafft nicht alles
Der Eibsee ist nicht gerade klein. Das bedeutet auch, dass nicht alles im perfekten Moment gemacht werden kann. Es gilt zu entscheiden, welche Seite des Sees im besten Licht eingefangen werden soll. Denn für einen Rundgang um den See braucht es mindestens zwei Stunden. Wer zwischendurch fotografiert oder einfach nur die Landschaft genießt, braucht auch länger.
Deshalb ist es wichtig, sich von Anfang an genau zu überlegen, welche Eibsee Fotospots fotografiert werden sollen. Denn wie bereits erwähnt, ist es nicht möglich, alles im perfekten Licht zu fotografieren. Dazu dauert die Wanderung zu lange und das Licht ändert sich zu schnell.
Neues ausprobieren lohnt sich
Wenn man den Eibsee im Winter besucht, ist die große Gefahr, dass man nur die bekannten Spots besucht und eigentlich die gleichen Fotos schießt, die fast jeder kennt. Doch wir sind überzeugt, dass die bekannten Perspektiven und Hotspots nicht die einzigen sind. Der Eibsee ist im Winter eine unglaublich schöne Location, die man aus vielen Blickwinkeln fotografieren kann. Man muss sich nur die Zeit nehmen und fernab der bekannten Blickwinkel Neues ausprobieren.
Obwohl die Zugspitze ein sehr spannendes Element ist, gibt es rund um den Eibsee noch viele andere Objekte, die großes Potenzial für Landschaftsfotografen bieten. Das können spannende Stein- oder Baumformationen sein, die sich entlang des Ufers befinden. Man sollte sich also nicht auf das Bergmassiv beschränken, sondern auch frei nach anderen Motiven suchen. Es lohnt sich!
Planung ist alles
Gerade im Winter ist eine detaillierte Planung sehr wichtig. Zum einen sollte man sich im Vorfeld überlegen, wann und vor allem was man fotografieren möchte. Aber auch das Wetter ist ein wichtiger Faktor. Denn was oft passieren kann, ist, dass man im Winter dichten Nebel rund um den Eibsee vorfindet. Das ist zwar auch eine spannende Situation, in der man spontane Bilder machen kann, kann aber auch den ganzen Plan zunichte machen, vor allem wenn man den Zugspitz fotografieren möchte, dieser aber komplett in einen weißen Mantel gehüllt ist. Daher ist es zum einen recht hilfreich, einen Blick auf den Wetterbericht zu werfen oder die Webcam zu verfolgen, um zu sehen, um welche Uhrzeit die Sonne die letzten Tage aufgegangen ist und ob es in letzter Zeit sehr neblig war.
Ist die Wanderung für Kinder geeignet
Normalerweise ist die Rundwanderung um den Eibsee mit Kindern und vor allem mit einem Kinderwagen gut möglich. Im Winter ist es allerdings etwas schwieriger. Es sollte niemanden aufhalten, denn die Rundwanderung ist definitiv nicht schwierig, aber im Winter ist deutlich mehr Vorsicht geboten als sonst. Bei schönem Wetter trifft man sogar einige Eltern mit Kinderwagen, was oft nicht einfach ist. Wenn die Kinder etwas größer sind, ist ein Schlitten ein absolutes Muss. Damit kann man die kleinen Entdecker im Winter auf dem Schlitten um den Eibsee ziehen. Hierfür eignet sich der frostige Boden allemal. Wegen der Rutschgefahr muss man aber immer ein Auge auf die Kleinen haben und darauf achten, dass sie nicht auf das Eis kommen.
Eibsee im Winter: Fazit
Eine Wanderung rund um den EIbsee ist im Winter mehr als empfehlenswert. Zum einen gibt es deutlich weniger Touristen und zum anderen herrscht eine ganz andere Atmosphäre. Allerdings sollten die niedrigen Temperaturen und das raue Wetter in den Wintermonaten nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Die Wanderung ist nicht schwierig, aber bei bestimmten Wetterbedingungen kann sie für Ungeübte eine kleine Herausforderung darstellen.
Wenn man ein schönes Fotomotiv sucht, wird man am EIbsee zu jeder Jahreszeit fündig. Besonders der Winter ist wegen der großen Schneemassen sehr verlockend. Auch die Tatsache, dass man den gesamten See in gefrorenem Zustand erleben kann, ist allein schon einen Besuch wert.
Wenn der See zugefroren ist, muss man vorsichtig sein, oft kann man nicht sicher sein, wie dick das Eis ist. Jeder, der schon einmal auf einer Eisfläche war, kann bestätigen, wie unangenehm es sein kann, wenn man das Eis knacken hört. Daher ist in den meisten Fällen vom Betreten der Eisfläche abzuraten, wenn man auf Nummer sicher gehen will.