Das Fotografieren von glatten Oberflächen kann schnell zu einer Herausforderung werden. Einerseits bieten glänzende Oberflächen viel Spielraum für kreative Aufnahmen, andererseits können sie einfach nur stören. Um Spiegelungen besser kontrollieren zu können, werden gezielt sogenannte CPL-Filter eingesetzt. Denn manche Reflexionen werden sowohl von der Oberfläche als auch vom einfallenden Licht verursacht. Doch wie kann der CPL-Filter* solche störenden Elemente verhindern?
Was ist ein CPL-Filter?
Der CPL-Filter zählt zur Standardausrüstung eines Fotografen. Dabei handelt es sich um runde oder auch quadratische Glasscheiben, die an der Frontlinse des Objektivs befestigt werden. Am gebräuchlichsten sind Schraubfilter, die einfach auf das Objektiv geschraubt werden. Hierbei handelt es sich nicht um herkömmliches Glas. Die Struktur und Beschichtung des CPL-Filters ist in der Lage, polarisiertes Licht zu filtern. Dadurch können helle Reflexionen auf nichtmetallischen Oberflächen kontrolliert werden. Genauer gesagt können auftretende Reflexionen reduziert, aber auch verstärkt werden.
Dieser Effekt kann in vielen Aufnahmesituationen genutzt werden. Denn die Kamera selbst ist nicht in der Lage, polarisiertes Licht zu unterdrücken. Deshalb erscheinen reflektierende Glasscheiben auf Fotos oft weiß und nicht transparent.
Was bringt ein CPL-Filter in der Fotografie?
Der CPL-Filter wird verwendet, um helle Reflexe von spiegelnden Oberflächen zu entfernen. Alle nichtmetallischen Oberflächen können für diesen Zweck verwendet werden. Wenn z.B. polarisiertes Licht auf eine Wasseroberfläche trifft, entstehen oft sehr helle Bereiche, die es nicht erlauben, das Wasser bei der Aufnahme transparent darzustellen. In solchen Fällen wird das Wasser meist als weiße Fläche dargestellt.
Will man das Innere eines Sees fotografieren, ist diese zusätzliche Lichtreflexion ungünstig und erfordert den Einsatz eines CPL-Filters. Der Polarisationsfilter ist so konstruiert, dass genügend Flexibilität vorhanden ist, um die Reflexion zu kontrollieren. Durch Drehen des Filters lässt sich bestimmen, wie stark das Licht gefiltert werden soll.
Wie wird ein CPL-Filter genutzt?
Der CPL-Filter ist in seiner Konstruktion und Funktion sehr spezifisch. Tatsächlich reicht es nicht aus, den Filter auf das Objektiv zu montieren und anzunehmen, dass nun alle Reflexionen verschwunden sind. Vielmehr wird der CPL-Filter gezielt angewendet. Damit er seine volle Wirkung entfalten kann, muss die kleine Glasscheibe richtig positioniert werden. Dies geschieht durch die Rotation des Polfilters. Die Drehung bestimmt, wie stark das Licht gefiltert wird. Ist das Glas einmal richtig eingestellt, darf die Position der Kamera nicht verändert werden. Dies würde eine erneute Einstellung des Filters erfordern.
Erfordert das Motiv einen Polfilter, wie z.B. in der Landschaftsfotografie, lohnt es sich, alles auf ein Stativ zu montieren, um ungewollte Bewegungen zu vermeiden.
Für wen lohnt sich ein CPL-Filter?
Polarisationsfilter werden in vielen Bereichen der Fotografie eingesetzt. Obwohl sie vielen noch nicht bekannt sind, können Polfilter eine Aufnahme in vielerlei Hinsicht verbessern. Die Korrektur von Reflexionen ist nur ein Effekt, der mit diesem Filter erzielt werden kann. Es gibt zahlreiche weitere Eigenschaften, von denen viele Fotografen profitieren.
Landschafts- und Naturfotografen
In der Landschaftsfotografie sind Polfilter weit verbreitet und werden häufig eingesetzt. Viele Situationen erfordern den Einsatz eines CPL-Filters, um die Aufnahme richtig einzufangen. Insbesondere beim Fotografieren von Wasseroberflächen ist dieser Bedarf sehr groß. Vor allem bei Langzeitbelichtungen kann ein CPL-Filter sehr hilfreich sein. Zum einen dunkelt er die Frontlinse zusätzlich etwas ab, zum anderen eliminiert er störende Reflexionen auf der Wasseroberfläche.
Allerdings wirkt sich der Filter auch auf andere Motive aus. Nicht nur das Wasser reflektiert das Licht, sondern auch viele andere Elemente in der Natur, wie Pflanzen oder einzelne Blätter. Diese sind nicht so offensichtlich, werden aber sichtbar, sobald ein Polarisationsfilter eingesetzt wird. Indem die Reflexion des Lichts in der Umgebung verringert wird, erscheinen die Farben in den Bildern viel gesättigter und intensiver. Sogar ein blauer Himmel kann viel gesättigter erscheinen. Ein Polfilter ist daher ein unverzichtbares Element für jeden ambitionierten Landschaftsfotografen.
Produktfotografen
Wenngleich Polfilter nicht in erster Linie für die Produktfotografie vorgesehen sind, dienen sie häufig auch hier als Möglichkeit, das Licht besser zu kontrollieren. Die Notwendigkeit eines Polfilters ist jedoch nicht in jedem Fall gegeben und hängt davon ab, was fotografiert werden soll. Im Allgemeinen ist der Polarisationsfilter am nützlichsten bei Produkten mit sehr glatten und reflektierenden Oberflächen. Sobald Licht auf solche Objekte fällt, entstehen sehr starke, fast ausgebrannte Bereiche. Ein Polfilter kann diese deutlich reduzieren, so dass keine unschönen Flecken entstehen können. Es ist jedoch darauf zu achten, wie stark der Polfilter eingesetzt wird, da ein zu starker Effekt das Objekt unnatürlich erscheinen lassen kann.
Autofotografen
Die Automobilfotografie hat sich zu einem sehr großen Markt entwickelt. Egal ob großer Autohersteller oder kleiner Autohändler, im digitalen Zeitalter sind alle auf Bilder ihrer Produkte angewiesen. Um beispielsweise das Innere eines Autos von außen fotografieren zu können, ist ein CPL-Filter unerlässlich. Er entfernt die weißen Reflexionen der Autoscheiben und ermöglicht so, das Innere des Autos zu sehen und auch zu fotografieren. Auch im Innenraum gibt es immer wieder glatte und spiegelnde Elemente, die mit einem Polfilter viel besser fotografiert werden können.
Kann ein CPL-Filter zusammen mit einem ND-Filter genutzt werden?
Neben dem Polarisationsfilter gibt es noch viele andere Filter, die in der Fotografie verwendet werden. Einer davon ist der so genannte ND-Filter, der recht häufig verwendet wird. Seine Funktion besteht schlicht darin, das Objektiv bis zu einem gewissen Grad abzudecken, um die Belichtungszeit zu verlängern. So lassen sich auch tagsüber lange Belichtungszeiten realisieren. Nun kann es durchaus sein, dass sowohl eine lange Belichtungszeit als auch die Vorteile eines CPL-Filters gleichzeitig genutzt werden sollen. In der Praxis ist das auch möglich. Es kommt jedoch sehr darauf an, welches System verwendet wird. Bei einem rechteckigen Steckfiltersystem kann der Polfilter auf die Kamera montiert und dann ein ND-Filter aufgesetzt werden. Problematisch wird es bei Filtern, die auf die Kamera aufgeschraubt werden. Diese bieten zwar ein zusätzliches Gewinde, um einen zweiten Filter aufzuschrauben, aber dadurch entsteht eine Art Tunnel vor dem Objektiv, der eine sehr starke Vignettierung verursacht. Manchmal müssen in solchen Fällen die Bildränder entfernt werden. Es ist also möglich, in beiden Fällen mehrere Filter gleichzeitig zu verwenden, aber in diesem Fall ist ein Aufsteckfiltersystem wesentlich vorteilhafter.
CPL-Filter vs. ND-Filter
Verwirrung über die verschiedenen Filter ist keine Seltenheit. Vor allem Anfänger sind mit der Fülle an Informationen überfordert. CPL- und ND-Filter werden oft in ihrer Funktionsweise verwechselt. Der ND-Filter dient lediglich dazu, die Belichtungszeit durch Abdunkeln der Frontlinse zu verlängern, während der CPL-Filter störende Reflexe auf glatten und nichtmetallischen Oberflächen beseitigt. Obwohl der CPL-Filter oft einen leichten Nebeneffekt hat und die Frontlinse ebenfalls leicht abdunkelt, reicht dies nicht aus, um mit dem ND-Filter zu konkurrieren. Die beiden Filter sind also in vielerlei Hinsicht grundverschieden. Das bedeutet wiederum, dass beide Filter benötigt werden und es sich nicht um eine Entweder-oder-Entscheidung handelt.
Wo können CPL-Filter gekauft werden?
Ein guter CPL-Filter kann auf verschiedene Weise erworben werden. Jeder Fotofachhändler bietet eine große Auswahl an Polarisationsfiltern an. Eine andere Möglichkeit ist, sie online zu bestellen. Dies ist auch bei vielen Großhändlern wie Amazon möglich. Oft bieten auch die Hersteller einen Online-Shop an, in dem der Filter direkt und ohne Umwege bestellt werden kann.
Was kostet ein zirkularer Polarisationsfilter?
Die Preise für Polarisationsfilter sind sehr unterschiedlich. Denn bei der Preisgestaltung spielen viele wichtige Faktoren eine Rolle. Es gibt durchaus sehr günstige Schraubfilter, die sogar für weniger als 20 Euro zu haben sind. Das hängt zum einen von der Verarbeitung und zum anderen von der Größe ab. Je größer der Durchmesser der runden Glasplatte, desto teurer wird sie. Das ist selbst bei den billigsten Kamerafiltern der Fall.
Ein weiterer Aspekt ist die Verarbeitung. Für eine optimale Wirkung des Polarisationsfilters muss die Verarbeitung hochwertig sein. Es kommt oft vor, dass bei billigen Filtern der gewünschte Effekt nicht so stark ist. Qualitativ hochwertigere Filter, die auch von bekannten Markenherstellern angeboten werden, können mehrere hundert Euro kosten. Diese Filter sind zum einen größer und zum anderen besser verarbeitet. Ein Polfilter ist allerdings nichts, was regelmäßig nachgekauft werden muss, es sei denn, das Glas geht kaputt. Es kann sich also durchaus lohnen, etwas mehr zu investieren und dauerhaft einen guten Polfilter zu haben.
Wie gut sind günstige CPL Filter?
Das Angebot an preiswerten CPL-Filtern ist groß. Doch nicht alle sind unbedingt empfehlenswert. Das heißt jedoch nicht, dass ein billiger CPL-Filter keine Wirkung hat. Oft ist der Effekt recht gut sichtbar und ein Teil der Reflexion wird unterdrückt. Für Anfänger ist es auch eine gute Möglichkeit, die Funktion für wenig Geld auszuprobieren. Denn wer einen sehr teuren Polarisationsfilter kauft, sollte sicher sein, dass dieser auch eingesetzt wird.
Der Nachteil der billigen CPL-Filter ist, dass sie meist auf das Objektiv geschraubt werden müssen. Bei unterschiedlich großen Objektiven müssen verschiedene Polfilter gekauft werden, um jedes Objektiv abzudecken. Alternativ ist es sinnvoll, gleich über ein Aufsteckfiltersystem nachzudenken oder den Filter deutlich größer zu kaufen, um ihn dann mit Hilfe von Adaptern auf die kleineren Objektive aufzustecken. Solche Adapter sind sehr preiswert und ermöglichen es, größere Filter auf kleinere Objektive zu montieren. Umgekehrt können kleinere Filter nicht auf größere Objektive adaptiert werden.
Passt jeder CPL-Filter auf jede Kamera?
Grundsätzlich bieten alle modernen Kameras die Möglichkeit, einen Filter zu montieren. Es gibt sogar CPL-Filter für Drohnenkameras. Allerdings ist die Montage nicht immer zwischen jedem Objektiv und jedem CPL-Filter möglich. Bei Schraubfiltern, die in das Objektivgewinde eingeschraubt werden, kommt es sehr auf den Durchmesser des Filters bzw. der Frontlinse an. Das würde bedeuten, dass der CPL-Filter eine feste Größe und einen festen Durchmesser hat und daher nur auf Objektive mit den gleichen Eigenschaften montiert werden kann.
Für die Praxis heißt das, bei ständig wechselnden Objektivdurchmessern wären für jedes Objektiv unterschiedlich große Schraubfilter erforderlich.
Anders verhält es sich bei Rechteckfiltern, bei denen nicht der Filter direkt, sondern ein Halter auf das Objektiv montiert wird. In diesen Halter können anschließend die rechteckigen Scheiben eingeschoben werden. Mit diesem System können wesentlich mehr Objektive abgedeckt werden. Ausnahmen gibt es jedoch bei Ultraweitwinkelobjektiven. Diese zeichnen sich oft durch eine exponierte Frontlinse aus. Auch ein Gewinde zur Befestigung der Fassung ist meist nicht vorhanden. Hier ist ein separates 150-mm-System erforderlich. Das bedeutet, dass auch die Rechteckfilter größer gekauft werden müssen.
Was ist der Unterschied zwischen einem zirkularen und einem linearen Polfilter?
Polarisationsfilter gibt es in zwei verschiedenen Ausführungen, die sich in ihrer Funktionsweise voneinander unterscheiden. Während das Endergebnis immer dasselbe ist, nämlich polarisiertes Licht zum Filter, funktionieren nicht beide Filter mit jeder Kamera. Der lineare Polfilter funktioniert nicht mit Spiegelreflexkameras. Der Grund dafür ist das eingebaute Belichtungsmesssystem der DSLR. Dies führt zu einer falschen Darstellung in der Kamera. Bei spiegellosen Kameras funktionieren beide Arten, linear und zirkular.
Aus diesem Grund sind zirkulare Polfilter weit verbreitet und auch deutlich teurer. Lineare Filter hingegen sind immer noch erhältlich und wesentlich preiswerter.
Was sind die Vor- und Nachteile eines CPL-Filters?
Wenn die Kamera mit den gegebenen Lichtverhältnissen nicht zurechtkommt, sind Filter in vielen Situationen hilfreich. Jeder Filter wurde entwickelt, um ein bestimmtes Problem zu lösen und bessere Ergebnisse zu erzielen. Oft gibt es aber auch eine Kehrseite der Medaille. Denn auch die besten Filter haben Vor- und Nachteile.
Vorteile von CPL-Filtern
Der Hauptvorteil eines CPL-Filters ist die Bildwirkung, die sich aus der Reduzierung der Spiegelungen ergibt. Kein anderes Filter hat eine vergleichbare Funktion. Der erzielte Effekt ist auch einer der wenigen, die in der Nachbearbeitung nicht nachgeahmt werden können. Das macht den CPL-Filter für jeden Landschaftsfotografen sehr wertvoll. Außerdem werden die Farben viel intensiver erfasst und das Bild sieht wesentlich imposanter aus.
Eine leichte Erhöhung des Kontrastes ist ebenfalls ein spürbarer Nebeneffekt. So lassen sich bereits in der Kamera Bilder erzeugen, die am Ende kaum noch nachbearbeitet werden müssen. Außerdem ist der Polarisationsfilter klein und leicht. So kann er problemlos auf jede Reise mitgenommen werden und wiegt beim Transport kaum etwas.
Nachteile von CPL-Filtern
Ein wesentlicher Nachteil herkömmlicher CPL-Filter ist, dass sie immer wieder neu ausgerichtet werden müssen. Damit der Filter die gewünschte Wirkung erzielt, muss der Polfilter so lange gedreht werden, bis die Reflexion verschwindet. Oft ist es ein Herumprobieren im Millimeterbereich, bis der richtige Punkt erreicht ist. Sobald die Kamera jedoch bewegt wird, ist die Wirkung des Polfilters meist wieder verschwunden. Denn durch die neue Position trifft das Licht anders auf das Objektiv als vorher. Deshalb muss der Filter wieder gedreht und neu eingestellt werden.
Ein weiterer Nachteil ist, dass der Effekt bei Weitwinkelobjektiven nicht gleichmäßig auftritt. Oft werden die Bildränder anders beeinflusst als die Bildmitte. Besonders deutlich wird dies bei Aufnahmen eines blauen Himmels. Der blaue Bereich wird dann zum Rand hin heller als in der Bildmitte. Das liegt daran, dass ein Weitwinkelobjektiv einen sehr großen Bereich erfasst und das Licht entsprechend anders in die Kamera einfällt. Dadurch ist der CPL-Filter nicht in der Lage, das Licht aus allen Richtungen gleichmäßig zu filtern.
Für welche Kameras sind CPL-Filter geeignet?
Polarisationsfilter sind grundsätzlich für alle Kameras geeignet. Allerdings können lineare Polfilter nicht an Spiegelreflexkameras verwendet werden. Aufgrund der Messtechnik in der DSLR tritt der gewünschte Effekt nicht ein. Zirkulare Polfilter können ansonsten problemlos auf das Objektiv aufgeschraubt werden. Spiegellose Systemkameras haben sowohl mit linearen als auch mit zirkularen Polfiltern keine Probleme.
Wichtig ist, dass die Kamera die Möglichkeit bietet, den Polfilter zu montieren. Kameras ohne Wechselobjektiv haben oft kein Gewinde an der Vorderseite, das für die Befestigung notwendig ist. Daher spielt nicht nur die Kamera, sondern auch das Objektiv eine entscheidende Rolle. Ist die Voraussetzung für die Montage des zusätzlichen Glases vor der Frontlinse nicht gegeben, können handelsübliche Polfilter in der Regel nicht verwendet werden.
Welche Filtergröße brauche ich?
Die Größe der Polarisationsfilter darf nicht unterschätzt werden. Denn sie entscheidet darüber, ob ein Filter zum Objektiv passt oder nicht. Besonders bei Schraubfiltern gibt es zahlreiche Varianten, die alle gängigen Objektive abdecken. Welche Größe zu deinem Objektiv passt, kannst du direkt auf dem Objektiv ablesen. Dort steht meist eine Zahl, die den Durchmesser angibt. Bei den Steckfiltern gibt es derzeit zwei feste Größen, einen 100-Millimeter-Filter und einen 150-Millimeter-Filter. Der kleinere passt für die meisten Objektive, der 150-Millimeter-Filter für Weitwinkelobjektive mit exponierter Frontlinse.
Gängige Schraubfiltergrößen:
- CPL Filter 67mm
- CPL Filter 37mm
- CPL-Filter 49mm
- CPL Filter 58mm
- CPL-Filter 62mm
- CPL-Filter 72mm
Welche Einschränkungen gibt es bei CPL-Filtern?
Neben der Größe des CPL-Filters gibt es weitere Einschränkungen, die berücksichtigt werden müssen. Der Effekt des CPL-Filters funktioniert hauptsächlich auf nichtmetallischen Oberflächen. Das bedeutet, dass nicht jede Reflexion von jedem Objekt entfernt werden kann.
Auch die Position der Lichtquelle ist ein wichtiger Faktor, der bestimmt, wie stark der Polarisationsfilter seine Wirkung entfalten kann. Denn das Bild wird in der Regel durch den Bildaufbau und die Bildgestaltung beeinflusst und nicht immer durch die Position der Lichtquelle. Besonders deutlich wird dies bei Weitwinkelobjektiven. Hier stößt auch der Polfilter an seine Grenzen.
Das gleiche Problem stellt sich bei der Erstellung von Panoramabildern. Hier wird viel mehr von der Landschaft erfasst als mit einem Weitwinkelobjektiv. Das bedeutet, dass der Polfilter nur für die Einzelaufnahmen verwendet wird und erst dann das gesamte Panorama entsteht. Problematisch ist dabei, dass der Wirkungsgrad bei jeder Aufnahme unterschiedlich ist, da die Position der Kamera zur Sonne bei jeder Aufnahme anders ist. Daher muss der Polfilter bei jeder Kamerabewegung neu eingestellt werden.
Wichtige Kriterien um einen guten CPL-Filter zu finden
Ein Polarisationsfilter ist nicht immer leicht zu finden, da viele Aspekte erst nach dem Einsatz des Filters sichtbar werden. Zu diesem Zeitpunkt ist der Filter bereits gekauft. Dennoch gibt es einige wichtige Aspekte, die einen guten Polarisationsfilter ausmachen.
Vergütung und Qualität
Die Beschichtung und die Qualität des Glases sind die wichtigsten Aspekte, die es zu beachten gilt. Schließlich wird der Filter zusätzlich vor das Objektiv montiert und hat somit einen direkten Einfluss auf die Bildqualität. Aus diesem Grund ist es wichtig, keine Filter aus billigem Glas zu kaufen. Solche Filter können zu Verfärbungen und Unschärfen im Bild führen. Hochwertiges Glas ist in der Regel deutlich teurer, aber hier sollte nicht gespart werden, denn der Polarisationsfilter ist normalerweise eine langfristige Investition.
Durchmesser und Größe
Die Größe und der Durchmesser des CPL-Filters sind entscheidend dafür, ob er auf das entsprechende Objektiv montiert werden kann. Außerdem ist es wichtig, den Filter so zu montieren, dass das Bild später nicht beeinträchtigt wird. Die richtige Größe kann auf dem Objektiv abgelesen werden.
Tiefe der Fassung
Die Rahmentiefe spielt eine wichtige Rolle. Ist diese sehr tief und gleicht fast einem kleinen Tunnel, führt dies zu einer sehr starken Randabschattung. Insbesondere wenn ein solcher Filter mit einem anderen Filter kombiniert wird, entsteht ein länglicher Tubus, der vom Objektiv erfasst wird. Diese schwarzen Ränder sind später auf dem Bild sichtbar. Es ist daher immer eine gute Idee, einen Polfilter zu kaufen, der einen flachen Rahmen hat, damit er keine Vignettierung im Bild verursachen kann.
Kratzfestigkeit
Ein weiterer Aspekt, der das Bild beeinflussen kann, ist die Kratzfestigkeit. Billiges Glas mit einer schlechten Beschichtung kann schnell zerkratzt werden. Die kleinen Linien werden später im Bild sichtbar und mindern die Bildqualität. Sie lassen sich in der Nachbearbeitung oft nur schwer entfernen, vor allem wenn der Kratzer über das ganze Bild geht.
Bruchfestigkeit
Polarisationsfilter werden hauptsächlich in der Landschaftsfotografie verwendet. Dabei kann es relativ schnell passieren, dass der Filter aus der Hand rutscht und zu Boden fällt. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass der Filter stabil und bis zu einem gewissen Grad bruchsicher ist. Da es sich um Glas handelt, kann eine absolute Bruchsicherheit nicht garantiert werden. Dennoch ist gerade bei billigen Polfiltern die Bruchgefahr wesentlich größer.
Lagerung und Transport
Der Transport des Polarisationsfilters ist nicht unwichtig, wenn es um die Sicherheit der Ausrüstung geht. Gerade in einem vollgepackten Kamerarucksack ist es schwierig, eine so dünne Glasscheibe sicher zu verstauen. Es ist daher wichtig, darauf zu achten, wie der Polfilter geliefert wird und ob eine Aufbewahrungsmöglichkeit zum Schutz des Filters während des Transports vorhanden ist.
Runde Polfilter vs. Rechteckige Polfilter
Unabhängig vom Filtersystem werden üblicherweise runde Polarisationsfilter verwendet. Dies gilt für Schraubfilter, aber auch für Steckfilter. Was viele nicht wissen, es gibt auch rechteckige Polfilter. Diese können jedoch nur mit einem Filterhaltersystem verwendet werden, das über einen Filterschacht verfügt, in den die Glasscheibe eingeschoben werden kann. Das heißt, ohne diese zusätzliche Halterung kann ein rechteckiger Polfilter nicht an der Kamera befestigt werden. Die Montage erfolgt wie bei rechteckigen ND- oder Grauverlaufsfiltern.
Wie funktioniert ein rechteckiger Polfilter
Die Funktionsweise eines rechteckigen Polarisationsfilters unterscheidet sich in der Praxis geringfügig von der eines runden Filters. Der erste große Unterschied ist die Befestigung mit zusätzlichen Filterhaltern. Außerdem muss der rechteckige Filter nicht gedreht werden, um seine Funktion zu erfüllen. Es genügt, ihn bei der Montage richtig zu positionieren. Denn auch beim Rechteckfilter tritt die Wirkung nur an einer bestimmten Stelle ein. Dazu gibt es in der Regel eine Markierung auf dem Filter, die zum Objektiv zeigen muss. Außerdem muss der Filter anschließend gerade ausgerichtet werden.
Würde man den Filterhalter zusammen mit dem CPL-Filter um 45 Grad drehen, wäre der Effekt wahrscheinlich nicht sichtbar. Die Ausrichtung ist also auch beim rechteckigen Polfilter bis zu einem gewissen Grad gegeben.
Wird die Kamera z.B. von Quer- auf Hochformat umgestellt, genügt es, den Filterhalter entsprechend zu drehen, damit sich die Markierung an der richtigen Stelle befindet und der Filter voll funktionsfähig ist.
Gibt es Unterschiede zwischen runden und rechteckigen Polfiltern?
Der Hauptunterschied zwischen diesen beiden Filtertypen liegt in ihrer Konstruktion. Runde Filter benötigen immer ein Filtergewinde am Objektiv, um verwendet werden zu können. Bei rechteckigen Filtern wird der Polfilter in den Filterhalter geschoben und muss nicht auf- oder abgeschraubt werden. Das spart in der Praxis viel Zeit.
Außerdem ist die Ausrichtung des rechteckigen Filters viel intuitiver, da nur darauf geachtet werden muss, dass die Kanten gerade ausgerichtet sind und die entsprechende Markierung zum Objektiv zeigt. Bei runden Polarisationsfiltern ist oft nicht klar, ob die einmal vorgenommene Einstellung noch korrekt ist. Daher muss der Filter bei jeder Kamerabewegung viel sorgfältiger überprüft bzw. korrigiert werden.
Abgesehen von diesen Aspekten ist das Ergebnis bei beiden Filtern gleich. Unabhängig von Form und Handhabung in der Praxis können beide CPL-Filter Oberflächen entspiegeln. Der rechteckige Polfilter ist wesentlich einfacher zu handhaben, aber auch wesentlich teurer. Wer bereits einen Polfilter besitzt, muss nicht unbedingt umsteigen, wenn es nur um das Ergebnis geht. Denn das rechteckige Filter bringt keine besseren Ergebnisse.
CPL-Filter: Fazit
Ein CPL-Filter ist ein sehr nützliches Werkzeug in der Landschaftsfotografie. Der erzielte Effekt lässt sich in der Nachbearbeitung kaum nachahmen. Unabhängig von der Möglichkeit der Entspiegelung liefert der Polfilter jedoch deutlich kontrastreichere und gesättigtere Bilder. Die Ergebnisse, die bereits in der Kamera erzielt werden, erfordern in der Regel keine aufwendige Bildbearbeitung der RAW-Dateien.
Eine gewisse Hürde stellen die unterschiedlichen Objektivgrößen dar. So benötigt jedes Objektiv einen Polarisationsfilter in der passenden Größe. Daher ist es viel sinnvoller, gleich mit einem größeren Polfiltersystem zu beginnen. Dies ermöglicht die Verwendung eines einzigen Polfilters an fast jedem Objektiv. In diesem Zusammenhang ist ein rechteckiger Polarisationsfilter sehr nützlich, da er relativ viel Zeit bei der Montage und Ausrichtung der Glasplatten spart.