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Im Herbst nutzen viele noch die Zeit, um die letzten Wanderungen des Jahres zu unternehmen. Denn sobald der erste Schnee fällt, gibt es kaum noch Möglichkeiten, eine schöne Bergwanderung zu unternehmen. Deshalb ist es immer wieder schön, wenn sich auch in den Wintermonaten Möglichkeiten ergeben, eine Wanderung zu machen. Winterwandern am Breitenberg ist eine der schönsten Aktivitäten in den Wintermonaten. Nicht nur die teilweise geräumten Wege, sondern auch die atemberaubende Aussicht machen diese Tour einzigartig. Allerdings sollte das Wandern bei verschneiten Wegen nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Eine gute Planung im Vorfeld ist unerlässlich.

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Anfahrt zum Breitenberg

Die Anfahrt zum Breitenberg ist relativ einfach. Der Berg liegt in Pfronten. Der Ort im Allgäu ist verkehrsgünstig gelegen und sowohl mit dem Auto als auch mit der Bahn zu erreichen. Denn Pfronten hat drei Bahnhöfe, die von der Bahn angefahren werden: Pfronten-Weissbach, Pfronten-Ried und Pfronten-Steinach. Der Bahnhof Pfronten-Steinach liegt dem Ausgangspunkt der Wanderung am nächsten. 

Alternativ kann man auch mit dem Auto anreisen. Direkt an der Talstation stehen gebührenpflichtige Parkplätze zur Verfügung. Dort kann das Auto abgestellt und die Wanderung direkt von dort aus begonnen werden. Allerdings ist der Parkplatz nicht rund um die Uhr geöffnet, so dass die aktuellen Zeiten vorher abgeklärt werden sollten. Dies gilt vor allem für diejenigen, die sehr früh aufbrechen wollen.

Winterwandern am Breitenberg

Der Breitenberg wird für verschiedene Wintersportaktivitäten genutzt. Daher ist es sinnvoll, sich im Voraus zu informieren, was an dem geplanten Tag stattfindet. Für eine eindrucksvolle Winterwanderung empfiehlt es sich eventuell, Tage zu suchen, an denen kein Skibetrieb stattfindet. Dann ist es möglich, entspannt den Berg hinauf zu wandern, ohne Angst haben zu müssen, mit Skifahrern aneinander zu geraten. Aber auch während der Skisaison gibt es einige Routen, die sich hervorragend für Winterwanderungen eignen.

Ausgangspunkt für die Winterwanderung

Ausgangspunkt unserer Wanderung ist die Talstation der Breitenbergbahn in Pfronten. Direkt an der Talstation gibt es einige Parkplätze zum Abstellen des Autos. Parkticket nicht vergessen. Das Tagesticket kostet 5 Euro, wobei die Preise zwischendurch auch etwas variieren können. Wir konnten das Ticket nur mit Karte bezahlen, daher kommt man mit Kleingeld nicht weiter. Das sollte vorher eingeplant werden. Der Parkplatz ist von 6 bis 22 Uhr geöffnet.

Wandern zu der Bergstation

Die erste Etappe führt hinauf zur Bergstation der Breitenbergbahn. Das erste Stück verläuft relativ flach über ein Feld und dann in Serpentinen durch den Wald. Der Weg ist sehr gut ausgebaut und relativ breit. Ein wenig Kondition sollte man schon mitbringen, da hier einige Höhenmeter überwunden werden. Das erste Drittel des Weges war sogar noch schneefrei, von da an wurde der Weg immer schneebedeckter. Nun war es an der Zeit, auch die Grödel anzulegen, um auf dem teilweise vereisten Boden nicht auszurutschen. Der erste Abschnitt ist eigentlich nicht der aufregendste, da die Strecke größtenteils durch den Wald führt.

Je nach Tempo und Witterung ist der Abschnitt bis zur Bergstation in 1,5 bis 2 Stunden zu bewältigen. An der Bergstation angekommen, eröffnet sich ein herrliches Bergpanorama. Ab hier hat man freie Sicht auf die Berge und die Tour wird zum Genuss. Wer eine Pause einlegen möchte, findet direkt oberhalb der Bergstation die Hochalphütte. Alternativ kann dieser Abschnitt auch mit der Breitenbergbahn eingespart werden. Denn ab der Bergstation ist noch ein gutes Stück zu wandern.

Wandern zur Ostlerhütte

Die Wanderung auf den Breitenberg kann in drei Etappen unterteilt werden. Die zweite Etappe führt bis zur Bergstation des Sesselliftes, der wiederum von der Bergstation der Breitenbergbahn abfährt. Diese Etappe bietet eine herrliche Aussicht auf die umliegende Bergwelt. Das macht den Rest der Wanderung zu einem wahren Genuss. 

An unserem Wandertag sind weder Skifahrer noch Rodler auf dem Berg. Deshalb können wir auf breiten Wegen wandern. Das macht die Sache zwar etwas einfacher, aber der Schnee ist stellenweise recht rutschig, vor allem wenn es steiler wird. Der Weg ist kaum zu verfehlen, da die Bergstation des Sesselliftes immer im Blickfeld ist und somit eine gute Orientierung bietet. Je nach Wegbeschaffenheit ist die Strecke in 45 Minuten bis 1 Stunde zu bewältigen. Je nachdem, wie schnell man unterwegs ist. 

Von der Sesselbahn aus bleibt noch das letzte Stück zu gehen. Dafür sollten 30 bis 45 Minuten eingeplant werden. Dann ist der Breitenberg erreicht und die Ostlerhütte bietet einen beeindruckenden Panoramablick. Das letzte Stück erfordert noch einmal Konzentration, da weiter oben am Berg deutlich mehr Schnee liegt. 

Im letzten Abschnitt hat man außerdem einen guten Blick auf den Aggenstein, der sich direkt neben dem Breitenberg markant erhebt.

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Die richtige Ausrüstung für das Winterwandern am Breitenberg

Jede Wanderung muss im Voraus gut geplant werden. Ausrüstung, Route und Wetterbedingungen. Bei einer Winterwanderung ist die Planung noch wesentlich wichtiger. Denn die winterlichen Verhältnisse können im Zweifelsfall dazu führen, dass die Wanderung überhaupt nicht durchgeführt werden kann. Mangelnde Planung kann entweder dazu führen, dass die Wanderung unerwartet nicht durchgeführt werden kann oder dass man sich unnötigen Gefahren aussetzt. Daher sind sowohl die Vorbereitung als auch eine gute Ausrüstung bei solchen Unternehmungen äußerst wichtig.

Schneeschuhe für den Schnee

Um im Schnee gut voranzukommen, sind Schneeschuhe bei einer Winterwanderung oft unentbehrlich. Auf einem präparierten Weg ohne Tiefschnee geht es auch ohne. Sobald der Schnee aber etwas tiefer wird und die Wege nicht präpariert sind, wird das Vorwärtskommen sehr schwierig. Besonders wenn die oberste Schneeschicht etwas vereist ist, sackt man bei jedem Schritt in den Schnee ein und kommt nicht weiter. Vor allem am Hang ist die Kraftanstrengung enorm. Um einen sicheren Halt im Schnee zu haben, sind Schneeschuhe eine große Hilfe. 

Bei der Auswahl von geeigneten Schneeschuhen ist es wichtig auf die richtige Größe zu achten. Aber auch die Tragkraft spielt eine entscheidende Rolle, damit die Schneeschuhe entsprechend belastbar sind. Auch das Gelände ist entscheidend, denn nicht alle Schneeschuhe sind für das gleiche Gelände geeignet, manche sind für flaches, andere für steiles Gelände konzipiert. Je nach Einsatzzweck sollte die richtige Wahl getroffen werden.

Grödel für den richtigen Halt

Neben Schneeschuhen sind Grödel immer eine gute Ergänzung. Für alle, die mit dem Begriff Grödel nichts anfangen können, handelt es sich dabei um eine Art Steigeisen, die an den Wanderschuhen befestigt werden, um auf Eisflächen und vereisten Stellen besseren Halt zu haben. Beim Aufstieg aus dem Tal kommt es nämlich häufig vor, dass im Tal kein Schnee liegt und erst ab einer gewissen Höhe Schnee liegt. In den Übergangsbereichen ist der Boden oft stark vereist und extrem rutschig. Hier sind solche Steigeisen immer von Vorteil. Außerdem sind sie recht kompakt und können fast immer im Rucksack mitgenommen werden ohne dass es ins Gewicht fällt.

Richtige Kleidung für die Winterwanderung am Breitenberg

Die richtige Bekleidung ist in den Bergen immer ein wichtiges Thema. Für eine Winterwanderung ist sie allerdings weitaus relevanter. Hier ist das Zwiebelprinzip angesagt: Mehrere Schichten, die einerseits die Temperatur halten und andererseits leicht an Temperaturschwankungen angepasst werden können. Denn auch beim Winterwandern kann es weiter oben auf dem Berg durchaus warm und sonnig sein. 

Außerdem ist eine warme Kopfbedeckung immer sinnvoll, da auf diese Weise die meiste Körperwärme verloren geht. Handschuhe und ein Gesichtsschutz in Form eines Tuches oder einer Maske können bei windigen Verhältnissen die Wanderung um einiges angenehmer machen. Auch an Sonnenschutz sollte trotz der Kälte immer gedacht werden.

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Winterwandern am Breitenberg: Schwierigkeit der Tour

Eine Winterwanderung erfordert immer eine gewisse Erfahrung. Wer noch nie eine Winterwanderung unternommen hat, sollte dies nicht alleine tun. Bei guten Wetterverhältnissen ist das Winterwandern auf dem Breitenberg aber durchaus machbar. Vom Tal bis zur Ostlerhütte sind es allerdings einige Höhenmeter, die eine gute Kondition erfordern und für Ungeübte vor allem bei Schnee eine Herausforderung darstellen. Alternativ können einige Etappen mit der Seilbahn und dem Sessellift abgekürzt werden, um trotzdem in den Genuss des winterlichen Bergerlebnisses zu kommen.

Einkehrmöglichkeiten beim Winterwandern am Breiteberg

Auf dem Weg zum Breitenberg gibt es einige Möglichkeiten, unterwegs eine Pause einzulegen und sich mit Speisen und Getränken zu versorgen. Die Öffnungszeiten der einzelnen Hütten sollten jedoch immer im Voraus abgeklärt werden.

Ostlerhütte

Die Ostlehütte liegt am Ende der Wanderung und bietet einen herrlichen Panoramablick auf die umliegenden Berge. Die Hütte bietet eine große Auswahl an Speisen und Getränken. Außerdem besteht die Möglichkeit, in der Hütte zu übernachten. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Allerdings ist für eine Übernachtung in der Hütte eine frühzeitige Reservierung erforderlich, da die Plätze meist schnell vergeben sind.

Hochalphütte

Die Hochalphütte liegt quasi auf halber Strecke zwischen dem Tal und der Ostlerhütte. Daher ist sie für viele ein guter Punkt, um sich kurz auszuruhen, bevor es das letzte Stück den Berg hinauf geht. Von der Bergstation aus sind es nur wenige Meter bis zur Hütte, die ein reichhaltiges Angebot an Speisen und Getränken bietet. Das Besondere an der Hütte ist, dass sie derzeit von einer Familie aus Nepal geführt wird, die bereits im Bergtourismus im Himalaya tätig war.

Winterwandern am Breitenberg: Fazit

Der Breitenberg ist zu jeder Jahreszeit ein ideales Wandergebiet. Besonders das Winterwandern am Breitenberg ist jedoch deutlich attraktiver als in vielen anderen Regionen. Denn viele Passagen sind gut ausgebaut und häufig schon so präpariert, dass man gut durch den Schnee kommt. Allerdings sollte ein solches Unterfangen nie auf die leichte Schulter genommen werden, denn einerseits braucht es eine gute Kondition, um aus dem Tal auf den Breitenberg zu kommen, und andererseits ausreichend Erfahrung im Winterwandern. Ab der Bergstation der Breitenbergbahn hat man aber immer einen beeindruckenden Blick auf die umliegende Bergwelt.