Atemberaubend schön und geheimnisvoll zugleich. Der Blautopf in Blaubeuren ist eine der ungewöhnlichsten Attraktionen in Deutschland. Unbekannt für viele, bietet die Kleinstadt Blaubeuren eine ungewöhnlich hohe Anzahl an Sehenswürdigkeiten. An jeder Ecke verstecken sich historische Bauten, die die Kleinstadt unverwechselbar machen. Doch die Hauptattraktion für die meisten Besucher ist die Karstquelle, auch Blautopf genannt. Nicht nur die Tatsache, dass hier die Blau entspringt, sondern auch die unverwechselbare, blau leuchtende Farbe des Wassers legen die Namensgebung nahe.
Die markante Farbe des Wassers ist das erste, was einem in den Sinn kommt, wenn man vom Blautopf in Blaubeuren spricht. Doch das ist nur der Anfang eines unvorstellbaren Naturphänomens.
Anreise zum Blautopf in Blaubeuren
Blaubeuren liegt nicht weit von der Stadt Ulm entfernt. Damit liegt sie fast auf halber Strecke zwischen Stuttgart und München. Unabhängig davon, aus welcher der beiden Richtungen man kommt, ist der größte Teil der Strecke auf dem Weg zum Blautopf in Blaubeuren über die A8 zurückzulegen. Nach der Ausfahrt „Merklingen“ muss man die Autobahn verlassen und eine kurze Strecke in Richtung Ulm fahren. Da Blaubeuren ein recht bekanntes Ziel in der Region ist, ist die Ortschaft nach Verlassen der Autobahn sehr gut ausgeschildert und kaum zu verfehlen. Daher ist die Erreichbarkeit mit dem Auto unproblematisch.
Alternativ kann der Besuch auch mit der Bahn erfolgen, für diejenigen, die lieber mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen. Blaubeuren verfügt über einen historischen Bahnhof, der täglich von zahlreichen Regionalzügen angefahren wird. Von Ulm aus gibt es daher mehrere Möglichkeiten, mit dem Zug nach Blaubeuren zu fahren. Anreisende, die von etwas weiter weg kommen, können sogar aus Richtung Stuttgart sowie aus München mit dem ICE nach Ulm fahren. Das spart enorm viel Zeit. Ab Ulm muss man in den Regionalzug umsteigen, der die restlichen Kilometer bis Blaubeuren fährt.
Welche Parkmöglichkeiten gibt es rund um den Blautopf?
Wer ausschließlich zum Blautopf fahren möchte, muss wissen, dass es direkt an der Quelle keinen großen Parkplatz für Besucher gibt. Stattdessen gibt es zahlreiche Parkmöglichkeiten, die über die ganze Stadt und vor allem in der Innenstadt verteilt sind. Viele davon sind kostenlos, aber zeitlich begrenzt. Wenn man also einen längeren Aufenthalt plant, sollte man sich einen geeigneten Parkplatz suchen. Die Parkplatzsituation ist sehr angenehm, auch wenn man direkt am Blautopf keinen großen Parkplatz finden wird. Da die Stadt nicht überdimensioniert ist, kann der Blautopf in Blaubeuren von allen Stadtteilen aus gut zu Fuß erreicht werden. Außerdem bleibt genügend Zeit, um die schöne Altstadt zu besichtigen, die durch zahlreiche Fachwerkhäuser geprägt ist.
Woher hat der Blautopf seine Farbe?
Der Blautopf in Blaubeuren ist den meisten Menschen durch seine auffallend blaue Farbe bekannt. Je nach Lichtsituation kann sich der Blauton etwas verändern, aber das leuchtend blaue Wasser ist immer noch sehr auffällig. Der Ursprung der blauen Farbe des Wassers ist physikalisch bedingt. Das Wasser enthält viele kleine Kalkpartikel. Diese sind in der Lage, das einfallende Licht zu streuen, was den blauen Schimmer erzeugt. Das Wasser ist also nicht wirklich blau, sondern wird nur aufgrund der Lichtstreuung vom menschlichen Auge als solches wahrgenommen.
Was macht den Blautopf so besonders?
Während die meisten Menschen den Blautopf im wahrsten Sinne des Wortes oberflächlich kennen, liegt die eigentliche Sensation mehrere Meter tief unter der Oberfläche verborgen. Vor einigen Jahren wurde ein bis dahin unergründliches Höhlensystem entdeckt. Der Zugang zu dem komplexen Höhlensystem befindet sich tief unter der Wasseroberfläche und ist nur für erfahrene Taucher zugänglich. Das gesamte Netzwerk ist bis heute noch nicht vollständig erforscht worden. Bei den Tauchgängen wurden mehrere Höhlen entdeckt, die miteinander verbunden sind.
Erst vor wenigen Jahren haben Forscher einen kleinen Zugang außerhalb des Blautopfes freigelegt, über den man vom Land aus einen weiteren Höhlenkomplex betreten kann. Wie diese beiden miteinander verbunden sind und welche Bereiche noch unentdeckt sind, ist völlig unklar. Einige Gesteinsproben haben gezeigt, dass die Tropfsteine mehrere tausend Jahre alt sind. Trotz der jüngsten Entdeckungen birgt das Gebiet um Blaubeuren sicherlich noch eine Reihe weiterer Geheimnisse, die nur darauf warten, entdeckt zu werden.
Gibt es eine Rundwanderung am Blautopf?
Blaubeuren hat eine äußerst schöne Lage, die zahlreiche Möglichkeiten zum Wandern bietet. Der Blautopf ist überschaubar, bietet aber den perfekten Einstieg für eine Vielzahl von Routen für eine gelungene Wanderung. Dabei sind alle gewählten Routen generell als leicht einzustufen. Um den Blautopf herum gibt es eine kleine Route von ca. 400 m. Wem das nicht reicht, der kann vom Blautopf aus bis zur Burgruine wandern. Von dort aus kann die Rundwanderung durch das Tal abgeschlossen werden. Auf dem Weg zur Burg Rusen hat man einen phänomenalen Blick über das ganze Tal. Die komplette Rundwanderung vom Blautopf über das Rusenschloss und zurück ist 10,5 Kilometer lang. Dabei legt man 464 Höhenmeter zurück. Wer einigermaßen fit ist, kann die Strecke in etwa 4 Stunden zurücklegen. Wenn man von der atemberaubenden Aussicht gefesselt ist, kann es auch etwas länger dauern. Denn diese lädt zum Verweilen ein.
Weitere Sehenswürdigkeiten in Blaubeuren
Der Blautopf und die geheimen unterirdischen Höhlengänge sind an Attraktivität kaum zu überbieten. Dennoch verfügt Blaubeuren über eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten unterschiedlichster Art.
Hammerschmiede Blaubeuren
Es ist nicht überraschend, dass genau hier eine mittelalterliche Schmiede errichtet wurde. Denn die ständige Wasserquelle bietet die besten Voraussetzungen für den Betrieb des Wasserrades. Das liefert genug Energie, um die Schmiede sehr effizient zu betreiben. Gleichzeitig wirkt das Fachwerkgebäude, das direkt an der blauen Quelle steht, wie ein malerisches Motiv aus einem Märchen. Zu bestimmten Terminen kann die Schmiede auch heute noch betrieben werden. Die alte Arbeitsweise wird wieder lebendig und man fühlt sich in ein anderes Jahrhundert zurückversetzt.
Außerdem können hier sowohl die Schmiedevorführung als auch ein entsprechender Schmiedekurs belegt werden. Für alle aktuellen Termine empfiehlt es sich, die offizielle Website zu besuchen. Ein Besuch ist aufgrund der Lage direkt am Blautopf in Blaubeuren zu empfehlen.
Ruine Hohengerhausen
Die Burgruine Hohengerhausen, auch bekannt als Rusenschloss, ist eine der weiteren Attraktionen in der Region. Die Burg befindet sich unweit des Blautopfs und ist bei guter Kondition mit einer kurzen Wanderung zu Fuß zu erreichen. Das Schloss wurde im Jahr 1080 erbaut und in den folgenden Jahren immer wieder erweitert. Erst in den 70er Jahren wurde die Ruine restauriert und für Touristen zugänglich gemacht. Neben der historischen Burg hat man einen schönen Ausblick auf das ganze Tal.
Außerdem befindet sich unterhalb der Burg eine relativ große Höhle, die 28 Meter tief ist. Im Gegensatz zu anderen Höhlen in der Region hat die Forschung hier keine Spuren von Neandertalern gefunden. Alle Funde konnten nur auf das Mittelalter zurückdatiert werden. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass beim Bau der Anlage einige Spuren von Neandertalern verloren gegangen sind.
Küssende Sau
Der kreative Name bezieht sich auf eine Felsformation, die über dem Tal thront. Mit viel Fantasie kann man in der Formation eine „küssende Sau“ erkennen, daher auch der Ursprung des Namens. Die ungewöhnlich aussehenden Felsen sind zum einen ein beliebtes Ausflugsziel, aber auch ein empfehlenswertes Fotomotiv. Je nach Jahreszeit ist der Felsen besser oder schlechter zu sehen. Das Laub der Bäume kann die direkte Sicht auf die Formation erschweren. Diese Attraktion ist besonders in Kombination mit dem Rusenschloss zu empfehlen. Bei einer Rundwanderung geht man an beiden Sehenswürdigkeiten vorbei.
Blaubeuren Altstadt
Die Stadt Blaubeuren besteht aus vielen kleineren Gemeinden, die im Laufe der Zeit hinzugekommen sind. Der Stadtkern zeugt von der langen Geschichte der Stadt. Die zahlreichen Fachwerkhäuser machen die Altstadt von Blaubeuren für Besucher sehr attraktiv. Außerdem befindet sich hier das Urgeschichtliche Museum, das einige spektakuläre Funde aus der Zeit des Homo Sapiens beherbergt.
Worauf sollte man achten?
Ein Besuch in der Stadt Blaubeuren ist ein empfehlenswertes Ziel für alle Erholungssuchenden. Besonders diejenigen, die sich für Geschichte interessieren und viele faszinierende Attraktionen genießen möchten. Dabei führen die Spuren von fast allen Sehenswürdigkeiten zum Blautopf. Dennoch gibt es einige Punkte, die immer wieder auftauchen und die es zu beachten gilt.
Ist das Baden im Blautopf erlaubt?
Der Blautopf sieht durch seine Farbe vor allem im Sommer sehr attraktiv aus, ist aber keine Badestelle. Es ist nicht erlaubt, den Blautopf zu betreten. Daher ist das Baden in den blauen Quellen nicht möglich. Zumal es durchaus gefährlich sein kann.
Kann man im Blautopf tauchen?
In den 50er Jahren versuchte erstmals ein Helmtaucher, den Grund des Blautopfes zu erreichen. Nachdem der Eingang zum Höhlensystem in 21 Metern Tiefe entdeckt wurde, zog der spektakuläre Fund zahlreiche Hobbytaucher an. Nach zahlreichen Unfällen bei verschiedenen Tauchgängen, die zum Teil tödlich endeten, ist das Tauchen im Blautopf verboten. Es gibt einige wenige Sondergenehmigungen, die z. B. an die Wasserwacht oder die Arbeitsgemeinschaft Blautopf zu Forschungszwecken erteilt wurden. Für Sporttaucher ist das Tauchen im Blautopf daher nicht erlaubt.
Darf die Blautopfhöhle besichtigt werden?
Der unter dem Blautopf befindliche Höhlenkomplex ist für Touristen nicht zugänglich. Da der Eingang mehrere Meter unter der Wasseroberfläche liegt, wäre es schon aus diesem Grund nicht möglich. Allerdings gibt es rund um Blaubeuren eine große Anzahl von Schauhöhlen. Dazu gehören z.B. die Brillenhöhle, die Tiefenhöhle Laichingen oder die Sontheimer Höhle.
Blautopf in Blaubeuren: Fazit
Es ist erstaunlich, wie viel Interessantes man in der kleinen Stadt Blaubeuren finden kann. Gerade wer keine langen Anfahrtswege hat, sollte unbedingt die Gelegenheit nutzen und nach Blaubeuren fahren. Die beste Zeit für einen Besuch in Blaubeuren ist der Frühling oder Sommer, wenn die Temperaturen angenehm sind und die Natur langsam aus ihrem Winterschlaf erwacht. Aber auch die anderen Jahreszeiten machen das Erlebnis nicht weniger schön.
Es ist durchaus spannend, sich über die einzelnen Sehenswürdigkeiten zu informieren, um den Umfang der Funde rund um den Blautopf in Blaubeuren zu verstehen. Viele Besucher kennen den Blautopf als Solches, vor allem wegen der auffälligen Wasserfarbe. Aber es gibt eine Vielzahl von Besuchern, die gar nichts von den unterirdischen Anlagen wissen, die sich unter der Oberfläche befinden.