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Panoramafotografie ist nicht erst seit der Smartphone-Funktion möglich. Im Laufe der Jahre haben sich in der Fotografie sowohl Techniken als auch Werkzeuge etabliert, die das Fotografieren von Panoramen erleichtern. Denn ein perfektes Panorama ist in der Regel nicht einfach aus der Hand zu fotografieren. Es gehört eine enorme Menge an Wissen, aber auch Geschick dazu, qualitativ hochwertige Panoramen zu erstellen. Mit unseren Panoramafotografie Tipps gelingen auch dir hervorragende Aufnahmen.


Was versteht man unter der Panoramafotografie?

Die Entwicklung von Panoramamotiven hat eine lange Tradition. Die ersten Panoramabilder entstanden bereits in der Frühzeit der Fotografie. Die Technik ist im Grunde immer die gleiche. Es werden verschiedene Bilder erstellt, die jeweils einen anderen Blickwinkel enthalten. Durch das Zusammenfügen der einzelnen Aufnahmen entsteht das große Bild, das das gesamte Motiv darstellt. Auf diese Weise kann beispielsweise die gesamte Berglandschaft in einer Aufnahme gezeigt werden.

Oft wird angenommen, dass ein Panorama unbedingt eine 360-Grad-Ansicht enthalten muss. Doch das muss nicht unbedingt der Fall sein. Ein Panorama kann auch aus nur zwei Aufnahmen bestehen. Es geht also nur darum, mindestens zwei Aufnahmen zusammenzubringen, die sich in Bezug auf den Blickwinkel ergänzen.


Welche Arten der Panoramafotografie gibt es?

Für die meisten ist ein Panorama einfach eine Reihe von Einzelaufnahmen, die sehr lang und schmal sind. Aber das ist nicht immer der Fall. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Panorama zu erstellen. Die Unterschiede liegen nicht nur im Entstehungsprozess, sondern auch im Endergebnis. Abgesehen von der Anzahl der Aufnahmen, die variieren kann, gibt es zwei wesentliche Unterscheidungen in der Panoramafotografie.


Panoramafotografie Tipps 01

Einzeilige Panoramen

Wie der Name schon suggeriert, handelt es sich hier um Bilder, die sich alle auf einer Zeile befinden. Das bedeutet, dass die Kamera nach jeder Aufnahme um einen bestimmten Betrag gedreht wird, um die nächste Aufnahme zu machen. Wenn die Bilder zusammengefügt werden, entsteht ein langes horizontales Bild. Die Länge hängt von der Anzahl der Einzelaufnahmen, aber auch von der Brennweite ab.

Dabei ist das verwendete Objektiv von großer Bedeutung. Denn die Bildinformation wird nur durch Schwenken der Kamera nach links und rechts gewonnen. Es ist nicht möglich, das Sichtfeld nach oben und unten zu erweitern. Einer der Panoramafotografie Tipps ist in diesem Fall die Verwendung eines Weitwinkelobjektivs für einen größeren Ausschnitt.


Panoramafotografie Tipps 02

Mehrzeilige Panoramen

Im Gegensatz zu einzeiligen Panoramen kann man bei der mehrzeiligen Variante das Motiv in alle Richtungen erweitern. Hier wird immer eine Bildreihe erstellt, dann wird die Kamera nach oben oder unten gerichtet und die nächste Reihe wird erstellt. Es können beliebig viele Bildreihen aufgenommen werden, je nachdem, wie viel von der Landschaft gezeigt werden soll. Normalerweise werden zwei bis drei verschiedene Reihen aufgenommen. Dadurch ergibt sich bereits ein recht großer Blickwinkel.

Die Bilder müssen sich bei der Erstellung von Mehrzeilen-Panoramen nicht nur horizontal, sondern auch vertikal überlappen. Das macht die Erstellung von Mehrzeilen-Panoramen sehr viel komplexer. Denn die Überlagerungen müssen sehr präzise sein, um ein funktionierendes Panorama zu erstellen. Andernfalls können die verschiedenen Zeilen nicht einander zugeordnet werden, da es keine Bezugspunkte gibt.

Panoramafotografie Tipps Mehrzeilig

Warum sollte man Panoramen erstellen?

Oftmals wird ein Panorama von Fotografen erstellt, nur um eines zu haben. Aber in manchen Situationen ist ein Panorama nicht nur ein „nice to have“, sondern tatsächlich notwendig. Daher ist es nicht überraschend, dass sich einige Fotografen ausschließlich auf die Panoramafotografie spezialisiert haben. Die folgenden zwei Bereiche sind am häufigsten anzutreffen.


Mehr Auflösung

In den letzten Jahren hat es fast einen Wettlauf gegeben, welcher Hersteller mehr Megapixel in die Kamera einbringen kann. Einige spiegellose Vollformatkameras erreichen bis zu 60 Megapixel. Das ist zwar eine ganze Menge, aber es gibt einige Anwendungen, bei denen selbst das nicht wirklich ausreicht.

Außerdem hat nicht jeder unbedingt eine 60-Megapixel-Kamera, die meisten liegen im Bereich von 24 MP oder sogar darunter. Wer trotzdem ein hochauflösendes Bild haben möchte, zum Beispiel um einen größeren Druck zu erstellen, kann ein Panorama erstellen.

In der Panoramafotografie lässt sich sogar mit einer 10-Megapixel-Kamera ein Bild mit weit über 100 Megapixeln erstellen. Je nachdem, was für ein Objektiv verwendet wird, gibt es fast keine Grenzen hinsichtlich der Auflösung. Nehmen wir an, man verwendet eine Kamera mit 24 MP und erstellt ein zweizeiliges Panorama mit insgesamt 12 Bildern. Das Resultat kann dadurch bis zu 180 Megapixel betragen. Es kommt natürlich darauf an, wie stark die Überlappung ist. Je stärker die Überschneidung der Einzelbilder ist, desto weniger Megapixel werden es am Ende sein.

Man sollte eher dazu neigen, die Bilder stärker überlappen zu lassen und stattdessen ein weiteres Bild aufzunehmen, anstatt das Risiko einzugehen, dass man die Bilder am Ende nicht zusammenfügen kann, weil die Überschneidung zu gering ist.


Größerer Bildwinkel

Beim Einsatz dieser Technik hat man einen klaren Vorteil in Bezug auf die Brennweite im Weitwinkel-Bereich.

Das liegt daran, dass man durch die Zusammenstellung einer Serie von Bildern einen sehr weiten Blickwinkel auf die Landschaft erhält. Manchmal sind selbst die extremsten Weitwinkelobjektive nicht in der Lage, ein solches Sichtfeld zu bieten.

Verlässt man sich auf die Brennweiten der Objektive, gelangt man schnell an den Punkt, wo die verfügbaren Objektive nicht mehr alles abdecken, was man zeigen möchte. Dies ist besonders in der Landschaftsfotografie wichtig. Fotografiert man beispielsweise einen See mit einer Berglandschaft im Hintergrund, kann es passieren, dass entweder der See oder die Berggipfel abgeschnitten werden, wenn die Brennweite nicht weit genug ist.

Mit einem Panorama lässt sich das Problem ganz einfach lösen, indem man mehrere Aufnahmen macht, um die gesamte Landschaft in einem Foto festzuhalten. Unabhängig davon, ob man ein vertikales oder horizontales Panorama erstellt. Um eine weite Landschaft zu zeigen, reicht es aus, einfach den Weitwinkelbereich mit einem beliebigen Objektiv zu erweitern.


Was braucht man für die Panoramafotografie?

Es gibt viele Panoramafotografie Tipps, doch selten werden die eher unscheinbaren Hilfsmittel erwähnt. Viele machen es einfach aus der Hand, manche benutzen den Kugelkopf am Stativ und andere verlassen sich nur auf spezielle Aufsätze, die für diesen Zweck gemacht wurden. Entsprechend unterschiedlich sind auch die Ergebnisse. Es genügt nämlich, dass nur eine der etlichen Aufnahmen nicht stimmt, und das komplette Panorama funktioniert nicht oder kann in der Bearbeitung gar nicht zusammengefügt werden. Deshalb ist es ganz wichtig, die richtige Ausrüstung zu haben, um ein Panorama präzise und sicher erstellen zu können.


Stativ

Obwohl ein Panorama theoretisch auch ohne Stativ* möglich ist, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Bild verwackelt oder verkantet ist, sehr hoch. Die Folge ist, dass die Software das Panorama nicht richtig zusammensetzen kann. Selbst wenn das funktionieren sollte, können Artefakte auftreten die man nicht im Bild haben möchte. Um ein Panorama mit Präzision und Qualität zu erstellen, ist ein Stativ sehr wichtig. Damit lässt sich zum einen die Kamera stabil positionieren und zum anderen bleibt der Drehpunkt immer gleich.

Wenn man das Ganze aus der Hand fotografiert, bewegt man sich üblicherweise mit den Armen oder mit dem ganzen Körper. Dadurch können die Bildausschnitte stark variieren. Ein elementarer Bestandteil der Panoramafotografie Tipps ist die Verwendung eines Stativs.


Fernauslöser

Ein Fernauslöser* ist sehr nützlich, da die Kamera beim Fotografieren ruhig gehalten werden muss. Zudem können die Verschlusszeiten je nach Motiv durchaus etwas länger ausfallen.

In diesem Fall kann schon die kleinste Erschütterung zu einem unscharfen Bild führen. Mit dem Fernauslöser lässt sich dieses Problem ganz einfach lösen.

Ein weiteres Mittel ist die Verwendung der Auslöseverzögerung. Hier wird das Bild erst 2 Sekunden nach dem Drücken des Auslösers erstellt. Diese Methode kann eine gute Alternative zum Fernauslöser sein. Wenn die Kamera etwas intensiver bewegt wird, dann reichen die 2 Sekunden logischerweise nicht aus. Dieses Restrisiko bleibt bei dieser Option bestehen.


Panoramakopf

Häufig wird für die Panoramafotografie einfach der bereits vorhandene Kugelkopf verwendet. Allerdings gibt es dabei zwei wesentliche Problemfälle. Das eine ist die Tatsache, dass man nur einzeilige Panoramen erstellen kann. Das bedeutet, dass man die Kamera nur horizontal rotieren kann. Die Kamera zusätzlich vertikal zu kippen ist nicht möglich. Zumindest nicht so exakt, dass ein sinnvolles zweizeiliges Panorama entstehen könnte.

Das zweite Problem ist der Parallaxenfehler. Dieser tritt auf, wenn sich ein Vordergrund im Bild befindet und die Drehung der Kamera die Perspektive verändert. Ähnlich dem menschlichen Auge verschiebt sich der Blickwinkel, wenn ein Auge geschlossen wird. Um dieses Phänomen zu umgehen, ist ein Nodalpunktadapter* durchaus empfehlenswert.

Mit dem Nodalpunktadapter kann der Punkt definiert werden, an dem die Kamera bewegt werden kann, ohne dass der oben beschriebene Fehler auftritt. Von Eigenkonstruktionen bis hin zu exklusiven Premium-Adaptern gibt es eine ganze Reihe von unterschiedlichen Ausführungen.

Die Mindestanforderung für ein gutes Bild ist ein Rotator mit festen Abstufungen in Kombination mit einer Schiene zum Ausrichten der Kamera.

Viele Kugelköpfe haben zwar auch einen Rotator, dieser ist jedoch meist unterhalb des Kugelkopfes montiert. Das bedeutet, dass der Rotator nur durch umständliches Ausrichten der Stativbeine in eine horizontale Position gebracht werden kann.


Nivellierbasis

Viele verwenden den Kugelkopf, um die Kamera gerade auszurichten. Das Hauptproblem ist jedoch, dass die meisten Stative unterhalb des Kugelkopfes gedreht werden. Die Kamera ist also horizontal ausgerichtet, aber der Punkt, an dem die Kamera gedreht wird, ist es nicht. Daher sollte der Drehpunkt immer oberhalb der ausbalancierten Fläche liegen. Wird ein separater Rotator oder ein Panoramakopf verwendet, ist eine separate Nivellierbasis* sinnvoll.

Diese wird anstelle des Kugelkopfes auf das Stativ montiert und kann zur Nivellierung verwendet werden. Im Gegensatz zum Kugelkopf ist der Bereich, in dem die Basis ausgerichtet werden kann, viel kleiner. In der Regel sind es 15 bis 30 Grad, die das Stativ ausrichten kann.


L-Bracket

Ein L-Bracket ist auch außerhalb der Panoramafotografie ein sehr nützliches Werkzeug. Mit ihm kann man sehr schnell zwischen Hoch- und Querformat wechseln, ohne den Kugelkopf des Stativs um 90 Grad kippen zu müssen. In der Panoramafotografie verwendet man meist das Hochformat und erstellt dann die Einzelbilder. Deshalb ist es sinnvoll, einen L-Winkel zu verwenden.

Außerdem ist es wichtig, den Nodalpunkt zu bestimmen. Wenn man den Kugelkopf neigt, um ins Hochformat zu wechseln, ändert sich die Perspektive, wenn man die Kamera dreht, denn die Kamera dreht sich nicht mehr um ihre eigene Achse. Ein L-Winkel ist daher sehr hilfreich und eine Anschaffung, die sich auch in anderen Bereichen lohnt. Man kann recht günstig Universal-L-Winkel kaufen, die man für alle Kameras verwenden kann.


Panoramafotografie Tipps: So geht’s richtig!

Ein gutes Panorama erfordert, wie bereits erwähnt, ein wenig mehr, als man zunächst vermuten könnte. Es braucht viel Übung und Geduld, um ein Panorama zu erstellen. Die folgenden Schritte sind die Grundlage für die Panoramafotografie.

Panoramafotografie Tipps Landschaft

Balance finden

Einer der wichtigsten Panoramafotografie Tipps ist die richtige Positionierung des Stativs. Denn neben der Stabilität ist auch die horizontale Ausrichtung äußerst wichtig. Es ist entscheidend, dass das Stativ einen ebenen Untergrund für die Kamera schafft. Andernfalls ist der Horizont der Bilder schief, sodass beim Ausrichten der Bilder viel abgeschnitten werden muss. Das Resultat ist alles andere als ein Panorama, denn der Zuschnitt ist viel zu stark und der größte Teil des Bildes ist nicht sichtbar.


Richtige Positionierung

Zwar bestehen unterschiedliche Ansätze, aber es ist unbestritten, dass es am sinnvollsten ist, die Kamera hochkant zu positionieren. Auf diese Weise erhält man deutlich mehr Pixel und ein Bild mit höherer Auflösung. Man muss zwar deutlich mehr Fotos machen, aber das Endergebnis ist es wert.


Komposition definieren

Eine große Herausforderung bei der Panoramafotografie ist, dass das endgültige Bild nur auf dem Computer zu sehen ist. Man braucht also eine enorme Vorstellungskraft, um sich das Bild im Voraus vorstellen zu können. Außerdem muss man abschätzen, was auf dem Bild zu sehen sein soll und wie die Bildkomposition aussehen wird.

Einer der wichtigsten Panoramafotografie Tipps ist es, die Kamera einmal im geplanten Bereich zu schwenken. So lässt sich erkennen, welche Bereiche später auf dem Bild zu sehen sein werden. Das vermittelt einen Eindruck davon, wie das Ergebnis aussehen wird.

Dabei ist es immer sinnvoll, links und rechts ein wenig mehr zu fotografieren, um später genügend Material zu haben. Denn oft geht beim Stitching ein Teil des Bildes verloren. Dies sollte bei der Komposition berücksichtigt werden.


Aufnahmerichtung festlegen

Weil man das endgültige Bild nicht sofort sieht, gibt es ein weiteres Problem. Einige Elemente des Motivs können sich während der Aufnahme bewegen. Das kann z. B. das einfallende Licht oder auch lediglich die Wolken sein. Es ist deshalb sehr nützlich, die Richtung zu bedenken, in die die Kamera geschwenkt wird.

Bei bewegten Motiven wie Wolken empfiehlt es sich, die Kamera mit den Wolken und nicht gegen sie zu bewegen. Dadurch werden die Veränderungen in den einzelnen Bildern verringert, und die Software kann die Bilder viel einfacher zusammensetzen.

Das gleiche Problem besteht beim Licht. Wenn die Kamera eingestellt ist, ändern sich die Lichtverhältnisse kontinuierlich. Darum muss man dort beginnen, wo das Licht am stärksten ist, und die Kamera von dort aus schwenken. So verhindert man, dass im Panorama ausgebrannte Bereiche entstehen.

Die Richtung, in welche die Kamera geschwenkt wird, sollte daher nicht willkürlich gewählt werden, sondern sich an den vorhandenen Gegebenheiten orientieren.


Kameraeinstellungen

Die Kameraeinstellungen bei der Panoramafotografie unterscheiden sich nicht von denen bei normalen Aufnahmen. Alle Grundeinstellungen wie ISO-Wert oder Blende können je nach Lichtsituation wie gewohnt gewählt werden.

Dennoch gibt es zwei wesentliche Faktoren zu beachten. Zunächst die Belichtungszeit, die eine zentrale Rolle spielt.

Üblicherweise wird sie verwendet, um die Belichtung eines Bildes in Abhängigkeit von den Lichtverhältnissen zu regulieren. Das endgültige Ergebnis kann bekanntlich erst am Computer betrachtet werden.

Deshalb muss die Belichtungszeit im Voraus abgestimmt werden. Befindet sich auf einer der Einzelbelichtungen eine intensive Lichtquelle, so ist dies mitentscheidend für die Belichtungszeit. In extremen Lichtsituationen werden dadurch die restlichen Bilder etwas unterbelichtet.

Trotz allem ist diese Einstellung enorm wichtig. Andernfalls entstehen ausgebrannte Bereiche, sofern sich die Belichtungszeit am dunkelsten Bild orientiert.

Im zweiten Schritt wird die Auslöseverzögerung aktiviert. Eine Auslöseverzögerung von mindestens 2 Sekunden sollte in den meisten Situationen ausreichend sein. Dadurch wird das Risiko von Kameraverwacklungen minimiert.

Verfügt die Kamera über eine interne Bildstabilisierung, kann diese deaktiviert werden. Die Kamera wird durch das Stativ ausreichend stabilisiert. Andernfalls kann die interne Bildstabilisierung die Kamera in Schwingungen versetzen.


Überschneidungen von Bildern

Für ein funktionierendes Panorama ist die Überlappung der einzelnen Bilder von größter Bedeutung. Eine Überlappung von mindestens 30% ist ein sehr guter Richtwert.

Viele Objektive haben die mit Abstand beste Bildqualität in der Mitte des Bildes. Bei einer größeren Überlappung von etwa 50% können die Bildteile mit der größten Bildschärfe ausgeschöpft werden. Eine geringe Überlappung der Einzelbilder hingegen erschwert das Zusammensetzen zu einem durchgängigen Bild.

Ein Rotator mit festen Rastern kann diesem Problem gezielt entgegenwirken. Die feinen Abstufungen erlauben zudem der Kamera, in gleichmäßigen Schritten zu rotieren. Freihändige Rotation in gleichmäßigen Schritten ist fast unmöglich.

Panoramafotografie Tipps Nebel

Software zum Erstellen von Panoramen

Die einzelnen Bilder manuell zusammenzufügen ist eine sehr mühsame und zeitaufwändige Prozedur. Für eine mehrzeilige Panoramaaufnahme wäre der zusätzliche Aufwand gewaltig. Inzwischen gibt es jedoch verschiedene Programme, welche die Aufnahmen automatisch zusammenfügen.


Lightroom 

Es ist unbestritten, dass Lightroom eines der beliebtesten Bildbearbeitungsprogramme auf dem Markt ist. Daher ist es nicht überraschend, wenn Lightroom über eine automatische Panoramafunktion verfügt. Außerdem ist der Vorgang ein Kinderspiel.

Die einzelnen Bilder werden gleichzeitig in das Programm geladen und markiert. Mit einem Rechtsklick lässt sich die Option „Zum Panorama zusammenfügen“ auswählen. Innerhalb weniger Minuten fügt das Programm die Einzelbilder zusammen und erstellt das fertige Panorama.

In den meisten Fällen können vorher noch individuelle Einstellungen vorgenommen werden. Hauptsächlich gibt es Optionen für das Zusammenfügen der Bilder, zum Beispiel sphärisch oder zylindrisch. Es lohnt sich immer, die einzelnen Optionen durchzugehen, denn jede bietet ein sichtbar anderes Ergebnis.

Hat man sich für eine der Optionen entschieden, kann das Dialogfeld auch bestätigt werden. Die normalen Bildbearbeitungsoptionen, die Lightroom bietet, können wie gewohnt auf das fertige Panorama angewendet werden.

Je nach Komplexität der Bilder kann die Dateigröße deutlich ansteigen. Deshalb muss auch mit einer etwas langsameren Performance gerechnet werden.


Photoshop

Ähnlich wie Lightroom bietet auch Photoshop die Möglichkeit, einzelne Bilder zu einem Panorama zusammenzufügen. Allerdings sind deutlich mehr Schritte erforderlich als in Lightroom.

Wie bei den meisten Programmen besteht der erste Schritt darin, die Bilder in das Programm zu laden. In Photoshop sollte dieser Schritt nicht manuell, sondern automatisch durchgeführt werden.

Bei geöffnetem Programm erfolgt die Automatisierung über Dateien > Skripte > Dateien im Stapel laden. In der nun folgenden Dialogbox besteht die Möglichkeit, wahlweise die Bilder einzeln oder in einem Ordner auszuwählen. Wird in diesem Schritt ein einzelner Ordner ausgewählt, muss sichergestellt werden, dass sich nur die benötigten Bilder in diesem Verzeichnis befinden. Wird das Dialogfeld bestätigt, werden die ausgewählten Bilder als einzelne Ebenen geladen. Ein fertiges Panorama ist zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht wirklich sichtbar.

Dazu müssen zunächst alle Ebenen ausgewählt und dann über Bearbeiten > „Alle Ebenen ausrichten“ zum Panorama zusammengefügt werden.

Ähnlich wie in Lightroom gibt es auch hier mehrere Möglichkeiten zum Zusammenführen.

In der Regel reicht es aus, die Option „Auto“ zu wählen und das Fenster zu bestätigen. Nun sollten alle Bilder so ausgerichtet sein, dass das Panorama bereits sichtbar ist.

Auffällig ist jedoch, dass die Ränder der Einzelbilder erkennbar sind und das Panorama nicht dezent ineinander übergeht.

Um das zu beheben, muss erneut zum Menüpunkt „Bearbeiten“ navigiert und im Dropdown der Unterpunkt „Ebenen automatisch überblenden“ angeklickt werden.


Im nun erscheinenden Auswahlfenster muss die Option „Panorama“ und zusätzlich das kleine Kästchen „Nahtlose Töne und Farben“ gewählt werden. Dadurch werden alle Bilder ineinander überblendet und es entsteht das endgültige Panorama. Zum Schluss kann das ganze Bild noch ein wenig beschnitten werden, falls die Ränder etwas ungerade ausfallen.


Panoramafotografie Tipps: Worauf muss man achten?

Abgesehen von der bereits erwähnten Ausrüstung und dem Zusammenfügen der einzelnen Bilder unterscheidet sich die Panoramafotografie stark von der normalen Landschaftsfotografie. Denn viele Techniken können hier nicht angewendet werden.

Panoramafotografie Tipps See

Die Nutzung von Filtern

Anders als bei der normalen Fotografie können Filter nur in begrenztem Umfang eingesetzt werden. Vor allem ND-Filter sind recht schwierig zu verwenden. Die lange Belichtung sorgt dafür, dass die einzelnen Bilder nicht mehr sinnvoll kombiniert werden können. Das Gleiche gilt für Gradationsfilter.

Je nach Drehung müsste man den Filter anpassen, was die Belichtung in den Bildern verändern würde. Genau das gleiche Problem tritt bei einem Polfilter auf. Er muss je nach Drehung neu ausgerichtet werden, wodurch sich sowohl die Farben als auch die Vignettierung im Bild verändern würden. Das Ergebnis wäre eine Panoramaaufnahme mit vielen Schattierungen, die besonders am Himmel sichtbar wären.


Parallaxenfehler

Das häufigste Problem ist jedoch der Parallaxenfehler. Dieser tritt auf, wenn das Motiv einen Vordergrund hat. Der Grund dafür ist, dass sich der Vordergrund in die entgegengesetzte Richtung zum Hintergrund verschiebt, wenn die Kamera gedreht wird. Dies kann dazu führen, dass die Aufnahmen nicht zusammengeführt werden können.

Eine effektive Lösung für dieses Problem ist ein Nodalpunktadapter. Damit lässt sich der Drehpunkt der Kamera bestimmen, der eine Rotation ohne perspektivische Verschiebung der Elemente ermöglicht. Die daraus resultierenden Einzelbilder lassen sich leicht zu einem Panorama zusammensetzen. Einen solchen Nodalpunktadapter gibt es in verschiedenen Preisklassen zu kaufen. Einer unserer Panoramafotografie Tipps ist jedoch, die meisten Komponenten einzeln zu kaufen und selbst zu einem Adapter zusammenzubauen. Zum einen kommt man damit oft günstiger weg und zum anderen kann man die einzelnen Komponenten flexibel sowohl für ein- als auch mehrzeilige Panoramen einsetzen.


Kameraausrichtung

Das Ausrichten oder Ausbalancieren der Kamera ist der wichtigste Eckpfeiler in der Panoramafotografie. Wenn der Horizont nicht waagerecht ist, kann dies das gesamte Panorama zerstören. Beim Fotografieren fällt das meist gar nicht auf.

Wenn die Aufnahmen schließlich zusammengefügt werden, ist es meist schon zu spät. Häufig kann die Software die Einzelaufnahmen zusammenfügen, obwohl die Horizontale ungerade ist. Das Hauptproblem ist jedoch, dass ein großer Teil des Bildes weggeschnitten werden muss, um gerade Kanten zu erhalten.

Bei einigen Motiven können die fehlenden Ecken mit dem Stempelwerkzeug rekonstruiert werden. Handelt es sich um etwas komplexere Aufnahmen, ist diese Option jedoch obsolet. Deshalb sollte die Kamera immer stabil und waagerecht stehen.


Datenmengen

Die Panoramafotografie ist nicht nur wegen des großen Blickwinkels interessant. Oft ist die hohe Auflösung sehr attraktiv, besonders wenn die Bilder gedruckt werden. Das große Problem ist jedoch, dass eine höhere Auflösung auch größere Datenmengen bedeutet. Dies ist einer der wichtigsten Panoramafotografie Tipps, der nicht unterschätzt werden sollte.

Das gleiche Problem besteht bei einer Kamera mit einer hohen Pixeldichte. Das ist zwar ein enormer Vorteil, aber die meisten Computer brauchen sehr viel Leistung, um sie zu verarbeiten.

Vor allem, wenn mehrere Bilder auf eine Festplatte oder in ein Programm geladen werden.

Genauso verhält es sich mit der Bildverarbeitung. Ein Panoramabild kann über 100 Megapixel groß sein. Die Anwendung bestimmter Effekte auf ein solches Bild muss ein Computer erst einmal verdauen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass viele Computer komplett ausfallen und der Prozess abgebrochen wird.

Wenn man die meisten Panoramafotografie Tipps beherzigt, ist die Datenmenge definitiv einer davon. In manchen Fällen wird sogar ein leistungsfähigerer Computer benötigt.


Panoramafotografie Tipps: Fazit

Die Panoramafotografie ist außerordentlich spannend. Mit dieser Technik lassen sich Perspektiven schaffen, die mit dem bloßen Auge nicht möglich sind. Unabhängig vom Motiv können völlig neue Kompositionen kreiert werden.

Dennoch sollte die Panoramafotografie nicht unterschätzt werden. Es geht nicht nur darum, Bilder zu machen und sie zusammenzufügen. Es erfordert viel Übung und ebenso viel Erfahrung, um wirklich herausragende Panoramen zu erstellen.

Auch die damit verbundenen Schwierigkeiten sollten bedacht werden. Die großen Datenmengen können den einen oder anderen Computer außer Gefecht setzen. Ebenso wichtig ist die Auseinandersetzung mit dem Nodalpunkt, der in manchen Situationen sehr relevant sein kann. An dieser Stelle beginnt die Panoramafotografie anspruchsvoll zu werden. Um diesen bestimmen und nutzen zu können, sind entsprechende Werkzeuge notwendig. Schon der Einstieg und das Sammeln von Erfahrungen ist in diesem Fall Gold wert. Mit unseren Panoramafotografie Tipps lässt sich die eine oder andere Schwierigkeit schon im Vorfeld beseitigen.