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Es ist ein seltsames Gefühl, auf einer Insel mitten im Atlantik zu stehen und zu wissen, dass die gesamte Oberfläche durch einen massiven Vulkanausbruch entstanden ist. Im Gegensatz zu anderen vulkanischen Inseln ist hier diese Tatsache allgegenwärtig. Nicht nur das Vulkangestein, sondern auch die zahlreichen Vulkankegel zeugen von den früheren Vulkanausbrüchen. Einer der bekanntesten Vulkane der Insel ist sicherlich der Calderon Hondo. Kaum ein anderer Vulkan ist so gut zugänglich wie dieser. Man kann bis zur Spitze des Kegels wandern und in den mehrere Meter tiefen Krater hinabschauen. Es ist eine der aufregendsten Sehenswürdigkeiten auf Fuerteventura.

Was muss man über den Vulkan wissen?

Der Vulkan gehört zu der Vulkankette Volcanes de Bayuyo. Deshalb ist der Calderon Hondo umgeben von zahlreichen anderen Vulkangebirgen. Ein großteil der nördlichen Insel ist durch den Ausbruch des Vulkans entstanden. Selbst die nahegelegene Insel Isla de Lobos wurde dadurch geschaffen. Anfänglich gab es einen Landweg zu der Insel, doch mittlerweile ist der Meeresspiegel soweit gestiegen dass die Verbindung komplett durch das Wasser geflutet wurde.

Die karge Vulkanlandschaft ist überraschenderweise stark bevölkert. Das liegt oft daran, dass sich die Bewohner absichtlich in der Nähe des porösen Gesteins angesiedelt haben. Das Vulkangestein sammelt wie ein natürlicher Schwamm jegliche Feuchtigkeit auf, wodurch sich Wasseransammlungen unter dem Gestein bilden. Das ist in der so kargen Landschaft für die Bewohner überlebens wichtig gewesen.

Der Vulkan Calderon Hondo erreicht eine Höhe von etwa 278 Metern. Man geht bei dem Krater von einer ungefähren Tiefe von knapp 66 Metern aus. Die kreisrunde Form des Kraters ist sehr gut erhalten. Obwohl es ein etwas befremdliches Gefühl ist, direkt an der Kante eines Vulkans zu stehen, besteht keine Gefahr eines Ausbruchs. Denn der Calderon Hondo ist seit mehreren Tausend Jahren nicht mehr aktiv.

 

Was gibt es am Calderon Hondo Vulkan zu sehen?

Der nördliche Teil der Insel Fuerteventura ist mit zahlreichen Vulkanen übersät. Hier befindet sich außerdem der Calderon Hondo, der am besten erhalten ist. Die Straßen und Wege sind zwar nur mit Schotter bedeckt, dafür aber sehr gut befahrbar. Zudem ist die Gegend sehr gut zum Wandern geeignet. Die Begegnung mit anderen Wanderern ist keine Seltenheit. Somit ist es auch möglich, den Calderon Hondo ohne Probleme zu Fuß zu erreichen. Wichtig ist, dass man auf das Wetter achtet und nicht bei zu großer Hitze eine lange Wanderung unternimmt.

Am Calderon Hondo angekommen, hat man einen beeindruckenden Blick in einen riesigen Vulkankrater. Am Anfang befindet sich eine Plattform, von der aus man gefahrlos in den Abgrund schauen kann. Wer sich traut, kann den Steg verlassen und um den Rand des Vulkans herumgehen. Der größte Teil des Weges ist recht breit, wird aber zwischendurch von schmalen Passagen unterbrochen, bei denen Vorsicht geboten ist, da das alte Vulkangestein oft porös ist und somit eine gewisse Rutschgefahr besteht.

Diejenigen, die bereit sind, den Vulkan zu besteigen, werden mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt. Man kann nicht nur die Küste und andere Vulkankegel sehen, sondern auch die Stadt Lajares. Eine besondere Überraschung sind die zahlreichen Atlas-Eichhörnchen rund um den Vulkan. Die kleinen Tiere sind alles andere als scheu und kommen gerne auf die Touristen zu. Vor allem vor dem Parkplatz unterhalb des Calderon Hondo trifft man auf die kleinen Einheimischen.

 

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Wo befindet sich der Calderon Hondo Vulkan?

Der Calderon Hondo liegt nördlich der Ortschaft Lajares. Befindet man sich im südlichen Teil Fuerteventuras, muss man die Hauptstraße in Richtung Corralejo im Norden der Insel nehmen. Von Lajares aus folgt man der Beschilderung nach Majanicho. Von dort geht es über eine ungeteerte Straße zum Calderon Hondo. Die Straßen sind noch gut befahrbar, aber höhere Geschwindigkeiten sind nicht zu empfehlen. Diese Route führt nach dem Parken um den Berg herum zum Kraterrand des Calderon Hondo.

 

Wie kommt man am besten zum Vulkan?

Der Vulkankrater ist nicht schwer zu finden. Allerdings befindet sich dieser außerhalb der Ortschaften. Daher führen keine befestigten Straßen zum Vulkankegel. Mit dem Auto ist die Anfahrt absolut problemlos. Die Schotterstraßen sind gut befahrbar und es ist möglich, mit dem Auto bis zum Vulkan zu fahren. Am unteren Rand des Calderon Hondo befindet sich ein kleiner Parkplatz, der ebenfalls kostenlos genutzt werden kann. Vom Parkplatz aus muss man ein kurzes Stück den Vulkan hinaufwandern.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist es etwas schwieriger. Es gibt keine offiziellen Buslinien, die am Calderon Hondo vorbeifahren. Man kann jedoch aus verschiedenen Richtungen einen Bus nach Lajares nehmen und dann zum Calderon Hondo hinaufwandern.

Eine Alternative ist es, eine Tour zu buchen. Dabei bieten viele kleine aber auch große Reiseführer Touren mit Abholung und Führung rund um den Calderon Hondo an. Wichtig ist, dass man sich im Vorfeld über solche Touren informiert und im besten Fall eine Reservierung vornimmt. Spontan sind solche Touren meist ausgebucht oder es gibt nicht genügend Plätze wie gewünscht. Mit einem Mietauto ist die Fahrt zum Vulkan am unkompliziertesten. Die Route kann flexibel gewählt werden und man hat immer die Möglichkeit, weitere Attraktionen in der Umgebung zu erkunden.

 

Wie anspruchsvoll ist die Wanderung auf den Calderon Hondo?

Die Schwierigkeit der Wanderung zum Calderon Hondo hängt davon ab, von wo aus man startet. Die Route um den Berg, beginnend in Lajares, ist etwas länger und bei den Temperaturen, die auf Fuerteventura herrschen, etwas anspruchsvoller. Dennoch ist auch diese Route recht gut zu bewältigen, da die Wege bestens ausgebaut sind und erst beim Erklimmen des Kegels richtig steil werden.

Alternativ kann man auch den unterhalb des Kegels gelegenen Parkplatz nutzen. Von dort aus ist der Weg zum Vulkan wesentlich kürzer. Lediglich der Hang zur Aussichtsplattform ist eine kleine, aber überschaubare Hürde. Der Rundweg entlang des Vulkans ist ebenfalls gut zu bewältigen, wenngleich man die Länge des Weges nicht unterschätzen sollte. Auch die einzelnen etwas engen und nicht ausgebauten Passagen sind mit Bedacht zu genießen.

 

Calderon Hondo: Worauf muss ich achten?

Der Calderon Hondo wurde durch ausbrechende Lava geformt, und das wird von vielen unterschätzt. Das Lavagestein ist oft sehr porös und kann sich leicht lockern. Viele unterschätzen das Wandern auf einer solchen Fläche. Es ist nicht immer leicht zu unterscheiden, ob ein Stein lose oder fest ist.

Dadurch kann man recht schnell aus dem Tritt kommen, wenn man nicht auf den angelegten Pfaden läuft. Die Wanderrouten sind nicht sonderlich anspruchsvoll, doch die natürlichen Bedingungen sind etwas anders als in einem normalen Gebirge in Mitteleuropa. Festes Schuhwerk ist daher nicht nur empfehlenswert, sondern Pflicht. Oft sieht man Touristen mit Flip-Flops auf den steinigen Wegen tapsen. Das sollte man tunlichst vermeiden.

Der berühmt-berüchtigte Wind auf Fuerteventura kann sehr tückisch sein, besonders an heißen Tagen. Der kühle Wind sorgt dafür, dass man die Sonne gar nicht spürt und so unbemerkt einen Sonnenbrand bekommt. Daher sollte im Vorfeld der Reise ein Sonnenschutzmittel aufgetragen werden. Was auf keiner Wanderung fehlen darf, ist ausreichend Wasser. Besonders wer mit Kindern unterwegs ist, sollte sich die letzten beiden Punkte zu Herzen nehmen.

 

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Calderon Hondo als Fotolocation Lohnt sich ein Besuch?

Der Vulkan selbst, aber auch die Gegend um den Calderon Hondo ist ein sehr gutes Fotomotiv. Besonders nach dem Aufstieg hat man einen schönen Blick auf die gesamte Region. Wer zum Fotografieren zum Calderon Hondo kommt, sollte den Vulkan auf alle Fälle am oberen Rand umrunden. Auf diese Weise erhält man die unterschiedlichsten Perspektiven.

Es lohnt sich, entweder zum Sonnenauf- oder Sonnenuntergang zu kommen. Diese beiden Tageszeiten werden auf Fuerteventura meist von einem strahlenden Himmel begleitet. Auch Tage, die etwas bewölkt sind, lassen sich sehr gut in Szene setzen.

 

Ist der Ort bewirtschaftet?

Direkt am Calderon Hondo gibt es keine Möglichkeiten, sich mit Essen oder Getränken zu versorgen. Daher ist es wichtig, sich im Voraus zu verpflegen. Es besteht jedoch die Möglichkeit im nahegelegenen Lajares sowohl in einem Restaurant einzukehren als auch in einem kleinen Supermarkt einzukaufen.

 

Calderon Hondo: Fazit

Wer auf Fuerteventura ist, sollte sich dieses Naturschauspiel nicht entgehen lassen. Es kommt nicht oft vor, dass man die Gelegenheit hat, einen Vulkan zu sehen, geschweige denn ihn zu besteigen. Der Blick, der sich einem von der Aussichtsplattform bietet, ist überwältigend. Außerdem ist der Calderon Hondo eine empfehlenswerte Fotolocation für alle Fotografen, die auf der Suche nach einem schönen Motiv sind. Auch Reisende mit Kindern können hier ohne größere Probleme einen Ausflug machen. Allerdings ist es immer ratsam, an festes Schuhwerk zu denken.